Ganz egal ob GoPro, Kompakt- oder Spiegelreflexkamera, im Wasser wie auch an Land gibt es zahlreiche Hilfestellungen, um bessere und schönere Fotos zu machen. In diesem Beitrag verrate ich dir meine ganz persönlichen Tipps für schönere und bessere Unterwasserfotos, die einfach umzusetzen sind.
Tipp 1: Schritt für Schritt
Lerne deine Kamera zunächst an Land und im Trockenen kennen. Welche Möglichkeiten stehen dir überhaupt zur Verfügung? Wie sehr bist du durch ein Unterwassergehäuse eingeschränkt? Musst du auf Funktionalitäten verzichten?
Sobald du mit deiner Kamera vertrauter bist, kann es ab ins Wasser gehen. In einem Pool oder einer ruhigen Bucht lassen sich die verschiedenen Einstellungen einfach ausprobieren.
↠ Es ist nachvollziehbar, dass du all deine Tauchabenteuer dokumentieren möchtest. Das geht mir nicht anders. Ich plane immer wieder Tauchgänge und lasse meine Kamera absichtlich zuhause. Wieso? Ich lasse mich von meiner Kamera in der Hand oft ablenken und erlebe das Tauchen oft anders.
Tipp 2: Licht
In nur wenigen Metern Tiefe geht bereits ein Großteil des natürlichen Lichts verloren – je nach Gewässer sind es 50% in den ersten 3 Metern. Auch wenn wir es mit bloßem Auge zunächst kaum erkennen, merkt es der Sensor der Kamera sofort.
Sollen die Motive am Bild scharf und erkennbar sein, muss man auf externe Lichtquellen zugreifen. Das kann auch eine einfache Unterwassertaschenlampe sein oder ein günstiges Videolicht ab ca. 40€. Wenn du auf noch bessere Ergebnisse aus bist, dann ist ein externer Blitz unabdingbar.
Tipp 3: Rotfilter
Actionkameras wie GoPros oder kleine Kompaktkameras brauchen kleine Helfer im Wasser, um aus dem Meer an Blautönen wieder bunte Farben erstrahlen zu lassen. Vor allem Rottöne verschwinden nach nur wenigen Metern Tiefe. Mit sogenannten Rotfiltern kannst du dem Bild viel der originalen Farben zurückgeben. Die kleinen Plastikfilter gibt es in verschiedenen Schattierungen für verschiedene Tiefen.
Tipp 4: Dateiformat RAW
Neuere GoPro Versionen (ab Hero 5 Black), viele Kompakt- und alle größeren System- und Spiegelreflexkameras haben die Möglichkeit im RAW Format zu fotografieren. Nutze diese Einstellung unbedingt, denn sie wird dir bei der Bildbearbeitung später sehr entgegenkommen.
Da ich nicht nur mit Adobe Lightroom meine Bilder bearbeite, fotografiere ich all meine Bilder in RAW und zusätzlich als JPG. So kann ich die Bilder nach einem Tauchgang schnell aufs Handy laden und dort bearbeiten während ich die RAW Dateien später am Laptop ausführlicher aufbereite.
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Tipp 5: Magisches Makro
Wale, Haie, Schildkröten – es ist einfach unglaublich, wenn man diese Lebewesen im Wasser antrifft. Meine große Leidenschaft in der Unterwasserfotografie sind allerdings Makroaufnahmen. Meine Lieblinge: Nudibranchs (Nacktkiemer aka Unterwassernacktschnecken). Diese bunten Tierchen sind für mich die Einhörner der Meere. Außerdem bewegen sie sich minimal und als Taucher hat man Zeit an den Einstellungen herumzutüfteln, um ein schönes Unterwasserfoto zu machen.
Tipp 6: Bildbearbeitung
Die Bildbearbeitung ist ein wichtiger Schritt, um bessere und schönere Unterwasserfotos zu machen. Denn selbst aus recht dunklen oder blaustichigen Bildern, kannst du mit den richtigen Tools in wirklich schöne Bilder verwandeln.
Dive+ App
Kurz nach dem Tauchgang lade ich mir meist einige Bilder via WLAN von der Kamera aufs Handy. Dort bearbeite ich sie zunächst mit der Dive+ App. Diese App zaubert in nur einem Schritt vermisste Farben zurück ins Bild und lässt es erstrahlen. Hin und wieder bearbeite ich die Bilder noch in einer weiteren App, meist genügt mir Dive+.








Adobe Lightroom
Am Laptop verwende ich zur Bildbearbeitung Adobe Lightroom. Dank der RAW-Dateien kann man in Lightroom viele Bildinformationen auslesen. Aus einem zunächst langweiligen Bild wird wieder das, was man unter Wasser gesehen hat.
Der wohl wichtigste Schritt dabei ist der Weißabgleich, um die Temperatur des Bildes wiederherzustellen. Danach folgen Belichtung, Kontrast, Tiefe, Klarheit, …






Tipp 7: Übung macht den Meister
Meine ersten Unterwasserfotos waren – gelinde gesagt – eine Katastrophe. Ich hatte Anforderungen an meine GoPro und meine Olympus, die einfach nicht realistisch waren. Aber mit jedem Tauchgang wusste ich besser, was ich der jeweiligen Kamera abverlangen kann und was ich besser sein lasse. Und auch was ich in der Bildbearbeitung herausholen kann.
Immer wieder suche ich auf YouTube gezielt nach Tutorials und How to’s um meine Fähigkeiten im Wasser zu verbessern. Zusätzlich kann ich dir ans Herz legen einen Workshop zum Thema Unterwasserfotografie zu besuchen. Ich habe einen zweitägigen Kurs mit Unterwasserfotoprofi Heinz Toperczer verbracht und die Grenzen meiner Kamera ausgetestet.
Was sind deine Tipps, um bessere und schönere Unterwasserfotos zu erschaffen? Verrate mir deine Ratschläge in den Kommentaren.
ps. pinn mich!