In vier Gängen durch Lend – is(s)t Lend anders?

Lend isst anders
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Kulinarisch unterwegs durch Lend

Lend isst anders

Wie manche von euch bereits wissen, wohne ich seit kurzem in der steirischen Hauptstadt Graz. In den letzten Jahren bin ich mehrmals die Woche von Leoben nach Graz “gepilgert”. Allerdings muss ich wirklich gestehen, dass ich zwar schon einiges dieser wunderschönen Stadt kenne, aber bei weitem noch nicht alles und der Gedanke als Tourist die eigene Stadt zu erkunden kommt mir immer wieder in den Sinn.

Manchmal streune ich wie ein wilder Hund durch die Straßen, verlaufe mich absichtlich und versuche dann den Weg ohne Google Maps zurückzuschaffen. Ab und zu genieße ich es aber auch mich geführt zu verlaufen – sprich mich bei Rundgängen oder Führungen anzuschließen und die Straßennamen nicht im Kopf behalten zu müssen, sondern sich eben verlaufen lassen.

Die Stadt Graz wirbt ja immer wieder mit dem Slogan:

Graz ist anders

Jede Sekunde, die ich in der Murstadt verbringe lässt mich das deutlich spüren.

Ich durchstöberte also das Internet und fand einen sehr vielversprechenden Rundgang – ganz nach meinem Geschmack:

Lend is(s)t anders

Ein kulinarischer Abend mit viel Essen und Informationen über den oft unterschätzten Grazer Bezirk.

In vier Gängen durch Lend

N° 1

Gestartet wird auf der anderen Murseite, nämlich vor der Franziskanerkirche. Grund dafür: Der wunderbare Ausblick auf die Bezirke Lend und Griess. Nach kurzer Einführung gibt es gleich den ersten Gang: einen grünen Smoothie mit verschiedenen Köstlichkeiten. Für diese Jahreszeit beinahe schon ein wenig zu kalt, aber der grüne Saft ist eine willkommene gesunde Abwechslung.

Lend isst anders

N° 2

Wir schlendern also über die Murbrücke und kehren in unser erstes Lokal ein: Das Parks. Ein vegetarischer Coffee-Shop mit Speisen, die nach der Elementeküche aus Asien zubereitet werden. Ganz herzlich werden wir von der Chefin in Empfang genommen und dürfen uns sogleich auf die erste Speise des Abends stürzen. Zu italienischen Antipasti wird uns steirischer Makava-Eistee serviert. Zu den eingelegten Tomaten, Oliven, Pilzen und anderen Köstlichkeiten gibt es hausgemachtes Brot.

Lend isst anders

Lend isst anders

Dabei erfahren wir, dass sich die Essensgewohnheiten in den letzten Jahrzehnten stark verändert haben und es immer mehr Vegetarier und auch Veganer gibt. Jeder zehnte Österreicher ernährt sich mittlerweile vegetarisch und jeder hundertste sogar vegan. Es gibt aber sozusagen noch Steigerungsformen wie Fructarier, die sich ua. ausschließlich mit bereits vom Baum gefallenem Obst versorgen, oder Freeganer, die versuchen sich kostenlos zu ernähren (zb. Lebensmittel aus dem Müll fischen).

Nach dieser Stärkung passieren wir den “friendly alien” nämlich das Kunsthaus von Graz, das gebaut wurde als Graz 2003 Kulturhauptstadt war. Man wollte damals den Bezirk Lend fördert und mehr als die Grazer Innenstadt präsentieren. Heute nennen die Leute die Bezirke Lend und Griess liebevoll das Wohnzimmer von Graz. Hier ist alles Multikulti, nicht nur in Bezug auf die Kulinarik.

Wir passieren den Mariahilferplatz, der vor nicht allzulanger Zeit noch als Anlegeplatz für Schiffe und Boote diente als der Wasserstand der Mur noch nicht geregelt war und aus diesem Grund viel höher als heute war.

N°3

Lend isst anders

Weiter geht es an der Mur entlang und wir kommen ins Lokal Blendend – das kenne ich zwar schon, aber das macht auch gar nichts. Das Ambiente und Flair ist einfach spitze und zum Wohlfühlen! Individualität wird großgeschrieben und so gibt es im Blendend keine einheitlichen Sessel. Im Wintergarten hängen rot-weiße Regelschirme von der Decke und geben dem ganzen Raum einen kindlichen Touch.

Lend isst anders

Wir bekommen einen österreichischen Gin Tonic mit einer Gurkenscheibe quasi als Vorspeise. Als darauf die feste Speise serviert wird, fallen mir beinahe die Augen aus dem Kopf. Quesadillas mit Frischkäse und Guacamole stehen nun vor mir am Tisch. Als leidenschaftlicher Mexiko-Liebhaber läuft mir alleine beim Anblick das Wasser im Mund zusammen – und ebenso ergeht es mir gerade jetzt auch beim Verfassen dieses Artikels. Genussvoll verzehre ich die mexikanische Käsetasche und bin von der Liebe, die der Koch hineingesteckt hat, begeistert. Noch nie habe ich in Österreich so ausgezeichnete Quesadillas probiert!

Lend isst anders

Lend isst anders

Wer übrigens auf der Suche nach einem guten Wochenends-Frühstückslokal ist, dem rate ich im Blendend einzukehren. Ganz nach dem Motto “Frühstück wie zuhause” kann man sich von 9:00 bis 15:00 beim Buffet verwöhnen lassen. Bitte vorreservieren, damit ihr nicht enttäuscht und vor allem hungrig wieder abziehen müsst.

N°4

Vorbei geht es am sogenannten Hier-ist-Platz Platz zu unserer finalen Station, dem Lendplatz. Wo sonst könnte man einen Rundgang durch Lend beenden?!

Bei der Süßen Luise in der Mitte des Lendplatzes ist bereits ein Tisch für uns reserviert. Als Abschied gibt’s einen wirklich phänomenal guten Kuchen mit frischen Beeren. Dazu bekommen wir das Eulen-Bier – die Erfinder waren es leid vom Bierkonsum immer so müde zu werden, aus diesem Grund haben sie ein Koffeinbier entwickelt, eben mit dem schönen Namen Eule.

Für die Nicht-Bier-Trinker unter uns gab’s dann noch Isabellatraubenspritzer.

Lend isst anders

Lend isst anders

Fazit

Ob Lend nun wirklich anders isst als der Rest von Graz bleib nun dahingestellt. Eines ist aber ganz klar: Lend ist anders und die Lokale dort sind richtige Wohlfühlen-Oasen. Gerne würde ich in die Kaffeehäusern von Graz und besonders eben von Lend einziehen, Leute beobachten und mich im Wohnzimmer der Stadt einnisten.

Die servierten Häppchen waren allesamt ausgezeichnet gut, leider doch eben nur Häppchen und nicht – so wie ich dachte – volle Mahlzeiten.

Die von uns besuchten Lokale sind allesamt wirklich spitze und ich werde ihnen demnächst wieder einen Besuch abstatten.

Weitere Infos

Der Rundgang findet immer Mittwochs um 18:30 und dauert ca. 2 Stunden, Tickets für je 29€ kann man dafür vorher in der Stadtinformation in der Herrengasse oder online kaufen. Der Rundgang wird noch bis Ende 2015 organisiert, also flott sein! Mehr Infos über den Rundgang findet ihr übrigens Süßen Luise.

Lend isst anders

Anmerkung: Dank der Unterstützung von Tourismus Graz konnte ich an diesem schlemmerischen Rundgang teilnehmen – alle Worte sind meine eigenen und meine Meinung wurde natürlich nicht beeinflusst.

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Grüß dich, ich bin Viki!

Hier auf meinem Blog Chronic Wanderlust berichte ich von meinen beiden großen Leidenschaften: dem Reisen und dem Tauchen – und das schon seit 2013.

Meist bin ich gut die Hälfte des Jahres unterwegs, um außergewöhnliche Unterwasserabenteuer zu erleben, Roadtrips durch mir unbekannte Länder zu unternehmen oder meine Heimat Österreich zu erkunden.

Als ausgebildeter Divemaster, passionierte Unterwasser- & Reisefotografin, Enthusiastin für Roadtrips und Individualreisen, sammle ich einzigartige Augenblicke auf der ganzen Welt. 

Ich glaube nicht, dass schwere Fälle von Fernweh – auch chronisches Fernweh (= Chronic Wanderlust) genannt – geheilt, sondern nur behandelt werden können. Auf diesem Blog will dir zeigen, wie das am besten zu verwirklichen ist.

Neugierig darauf, mich besser kennenzulernen?