Ein Weihnachtsgeschenk der anderen Art
Dieses Jahr war einfach irre – so viel wie 2015 bin ich noch nie gereist. Nicht immer war es leicht, ab und zu auch sehr stressig. (Und es wurde mir auch ab und zu wirklich zu viel.) Zu viele Städte, Orte, Länder in zu kurzer Zeit. Wenig Zeit um die einzelnen Länder wirklich kennenzulernen und richtig anzukommen. Zu viele sterile Hotels, zu viel Herumrennerei, zu viel Sightseeing, zu viel nur Durchlaufen und auf einer inneren Liste abhaken – das bin ich nicht. Gar nicht, und das will ich auch nicht sein. Mir fehlt das Abenteuer, die Herausforderung, das Adrenalin, das Gefühl, das mich Nachts nicht schlafen lässt, weil ich so aufgeregt bin! Und genau das soll sich ändern:
Ein Flug
Vor ein paar Tagen habe ich mir selbst wohl das größte Weihnachtsgeschenk gemacht: Einmal Mexiko und retour! Ja schon wieder Mexiko, aber es fasziniert mich einfach immer wieder aufs Neue und ich kann es kaum erwarten in weniger als drei Wochen in den Flieger zu steigen und ein Abenteuer ganz alleine starten!
Rucksack + Hostel = Freiheit
Mein Geschenk an mich hört aber nicht bei dem Flug auf:
Hostels, Schlafsäle, Nachtbusse, Tauchen, Streetfood, einfach Leben leben!
Etwas hat mir in diesem Jahr sehr gefehlt: diese spontanen Begegnungen mit Leuten aus der ganzen Welt!
Was macht eine Reise reisenswert?
In den Tag leben, stundenlange über Reiseführern und Blogartikeln brüten und austüfteln wie man von A nach B kommt und sich noch auf den letzten Drücker ein Bett in einem Schlafsaal zu sichern, Leute in Bussen, auf Flughäfen und Hostels kennenlernen – hinter die Kulisse blicken und verstehen lernen.
Ein bisschen mehr
Schon vor einem halben Jahr stand für mich fest, dass ich auch dieses Jahr Weihnachten in Mexiko verbringen möchte. Nach meiner Weltreise hat sich jedoch einiges verändert: ich bin nach Graz zu meinem Freund gezogen und dachte, dass wir von nun an gemeinsam den Weg gehen würden. Wegen ihm habe ich die Gedanken an Mexiko verworfen – ich wollte Weihnachten mit ihm verbringen. So richtig gemeinsam und kitschig und mit allem Drum und Dran. Der Einfachheit halber überspringe ich die letzten Wochen und komme zum Heute: ich bin wieder ausgezogen – ich wollte nicht die Freundin von jemandem sein, der meine Träume für lachhaft hält und dem ich nicht wichtig genug bin um Zeit mit mir zu verbringen.
Und dann hab ich noch das hier auf der Facebook Seite von Postsecret gesehen und habe mir die Kommentare durchgesehen. Wieso hatte ich nicht schon viel früher den Mut es zu machen und mich von meiner mich krank machenden Beziehung zu trennen?
Ich habe gekämpft und geweint und musste dann feststellen, dass es mehr im Leben gibt als die Freundin von jemanden zu sein. Die ersten Tage waren schrecklich, ich hab mich nicht hinausgesehen. Aber drei Freundinnen haben mich an der (virtuellen) Hand gepackt und mich aus dem Loch herausgezogen. Und heute kann ich echt sagen, dass ich einfach so unsagbar froh bin, dass es vorbei ist! Ich fühle mich besser als im ganzen vergangenen Jahr: Ich bin wieder selbstbewusster, lebe MEINE Träume und mache ausschließlich das was ich für richtig und für mich sinnvoll und erfüllend empfinde! Ich habe wieder richtig Freude am Leben und will diese nicht verbergen oder mich gar dafür schämen oder rechtfertigen müssen. Ich bin voller Energie und ich kann es kaum erwarten was in den nächsten Tagen und Wochen noch alles passieren wird.
Unless it’s mad, passionate, extraordinary love, it’s a waste of your time. There are too many mediocre things in life. Love shouldn’t be one of them.
Drei Wochen nur ich
Vor ein paar Tagen kam mir wieder der Gedanke nach Mexiko zu fliegen. Die Weihnachtsfeiertage liegen einfach zu geschickt dieses Jahr: 3 volle Wochen Urlaub!!!
Ich habs einfach nicht übers Herz gebracht diese drei Wochen in Österreich zu verbringen und nicht zu reisen – mein chronisches Fernweh hat sich wieder gemeldet.
Seit Jahren träume ich davon von Mexico City aus Richtung Yucatán zu fahren – mit dem Bus und Rucksack! Und jetzt habe ich die Zeit und das nötigen Kleingeld zur Seite gelegt (außerdem wohn ich ja wieder bei Mama & Papa und spare mir die Miete für die nächsten Monate) und ich konnte einfach nicht anders!
Mein Weihnachtsgeschenk an mich
Mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst sind Begegnungen, ein Rucksack gefüllt mit Erlebnissen, Hostels voll mit Menschen, die ich so brenne kennenzulernen, eine Reise in eines meiner Lieblingsländer, Schlafsäle mit schnarchenden, wundervollen Menschen, Busse voller Möglichkeiten und die Freiheit all das zu tun, das ich im letzten Jahr nicht gemacht habe.
Mein Weihnachtsgeschenk an mich bin ich – in all meinen schillernden Farben, Freuden, Launen, aber auch Tiefen und Schluchten.
Alles Liebe,
Eure Viki