Fun Facts: Was du über die Seychellen noch nicht wusstest

Was du über die Seychellen noch nicht wusstest
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Dass die Seychellen eine echte Traumdestination sind, ist kein Geheimnis. Letzten Winter war ich auf den Inseln unterwegs und habe dabei so einiges erfahren, von dem ich noch nie gehört hatte. Emsig habe ich an dieser Liste gearbeitet, um dir – zum Teil skurrile – Fakten über die Seychellen in einem ausführlichen Blogartikel zu präsentieren, die du noch nicht wusstest.

Fun Facts und (skurrile) Dinge, die du über die Seychellen noch nicht wusstest

Die Seychellen sind eine zu Afrika zählende Inselgruppe im Indischen Ozean, die nördlich von Madagaskar liegen. Die drei größten bewohnten Inseln sind Mahé, Praslin und La Digue, wobei auf Mahé etwa 90 % der Bevölkerung der Seychellen lebt. Man kennt die traumhafte Kulisse der Inseln, mit weißem Sandstrand und türkisblauem Meer, als Fototapete und als Destination für Hochzeitsreisen. Dass hinter diesen 115 bewohnten und unbewohnten Inseln jedoch viel mehr steckt, als nur traumhafte Strände, darum geht es in diesem Blogartikel. Bist du bereit für etwas tropisches Feeling?

Der Name der Seychellen ist auf einen ehemaligen französischen Finanzminister zurückzuführen

Von Europa aus wurden die Seychellen zum ersten Mal 1502 von portugiesischen Seefahrern entdeckt. Vermutlich wurden die Inseln aber bereits davor gelegentlich von arabischen Händlern besucht. 1742 wurden die Inseln dann von einer ersten französischen Expedition von der bereits kolonisierten Insel Mauritius aus erkundet. Formell wurde die Inselgruppe 1756 von Frankreich in Besitz genommen und zu Ehren des damaligen Finanzministers, Jean Moreau de Séchelles, nach ihm benannt. In den folgenden Jahrzehnten begann die Landwirtschaft auf den Inseln, insbesondere mit Gewürzen und Kokospalmen, zu florieren, wofür die französischen Siedler auch Sklaven vom afrikanischen Festland auf die Seychellen holten. 

Es wird vermutet, dass es keine Ureinwohner der Seychellen gibt. Die französischen Siedler waren somit die ersten Menschen auf den Seychellen. In Folge der Napoleonischen Kriege, wechselte die Herrschaft über die Seychellen siebenmal zwischen Frankreich und Großbritannien. Wobei der damalige Gouverneur de Quinssey Legenden nach sowohl immer die französische als auch die englische Flagge und Uniform bereithielt, je nachdem welches Schiff gerade anlandete. Überhand behielten dann jedoch die Briten, von welchen die Seychellen sich erst 1976 unabhängig erklären konnten.

Die Seychellen haben mehr als nur schöne Strände zu bieten

Zwar hat die Kolonialzeit mit den großen Kokosplantagen auf den Seychellen viel Natur zerstört, aber dennoch konnten sich die einheimischen Pflanzen- und Tierarten ihren Lebensbereich zurückerobern und werden jetzt von der Bevölkerung ganz besonders geschützt. Neben den bekannten Stränden der Seychellen, dem Anse Lazio auf Praslin, dem Anse Source d’Argent auf La Digue und dem Beau Vallon auf Mahé gibt es auf Mahé beispielsweise den Jardin Du Roi. Im Garten der Gewürze wurden auf dem Gelände einer ehemaligen Farm unzählige Gewürzsorten angebaut, die von den Kokospalmen verdrängt worden waren. Hier gibt es von Vanilleranken über Pfeffersträucher und Muskatnüsse alles, was die exotische Gewürzvielfalt hergibt.

Auf den Seychellen gibt es viele endemische Pflanzen- und Tierarten

Ganz besondere Arten kann man auf den Seychellen auch im Bereich der Flora und Fauna entdecken. Es gibt eine Vielzahl seltener Pflanzenarten und Tiere wie Schildkröten, Fledermäuse, Reptilien oder seltener Vogelarten. Einige dieser Arten sind endemisch, das heißt, sie kommen nur auf den Seychellen vor. 

Es gibt eine eigene Insel nur für Vögel

Ein Reservat für Vögel? Nein, das ist den Seychellois noch nicht groß genug. Auf den Seychellen gibt es eine eigene Insel nur für Vögel. Auf den Seychellen leben etwa 220 verschiedene Spezies von Vögeln, darunter 17 endemische Arten. Die Vielfalt hat sich durch die lange isolierte Evolution ergeben, da die Inseln viele Millionen Jahre vom Rest der Welt abgeschottet waren. Es gibt übrigens wesentlich mehr See- und Wattvögel, als Landvögel, was in Anbetracht der Umgebung der Seychellen aber nicht sehr verwunderlich ist. 

Um diese Artenvielfalt sicherzustellen, wurde jedoch 1968 Cousin Island vom internationalen Vogelschutzbund gekauft und ist seitdem eines der einzigartigsten Vogelschutzgebiete weltweit. Nach einer zweistündigen Bootsfahrt von Mahé kann man die Insel nur nach vorheriger Anmeldung mit einem Guide erkunden. Neben dem Bürstenrohrsänger, der Feenseeschwalbe oder dem Toc-Toc Vogel gibt rund um Cousin Island übrigens auch die selten gewordene pazifische Karettschildkröte. Sie ist eine Meeresschildkröte, die leider für Kunst und Schmuck sehr beliebt ist und deshalb vom Aussterben bedroht.

Das Überleben der Aldabra-Riesenschildkröte ist gesichert

Wo viele andere Tierarten immer seltener werden und immer mehr Spezies auf der Roten Liste stehen, gilt immerhin das Überleben der Riesenschildkröte der Seychellen als einigermaßen gesichert. Mit etwa 100.000 frei lebenden Tieren sind diese Aldabra-Riesenschildkröten besonders geschützt und insbesondere auf dem Aldabra Atoll beheimatet. Die Männchen erreichen eine Länge von 100–122 cm und ein Gewicht von bis zu 250 kg, die Weibchen hingegen eine Länge von bis zu 87 cm und 170 kg. Das Alter dieser Landschildkröte kann auch ganz schön beachtliche Höhen erreichen! Die beiden Schildkröten Esmeralda und Jonathan gelten als die ältesten lebenden Landschildkröten, die mit einem Alter zwischen 180 bis 200 Jahren noch auf den Seychellen leben. Das genaue Alter der beiden kann jedoch nicht sicher festgelegt werden.

Die Hauptstadt Victoria ist die kleinste der Welt

Der größte Ort der Inselgruppe ist mit mehr als 26.000 Einwohnern, dennoch die kleinste Hauptstadt der Welt. Die Hafenstadt Victoria wurde 1778 von französischen Siedlern gegründet und liegt im Nordosten der Insel Mahé. Das Städtchen erhielt ihren heutigen Namen erst von den britischen Kolonialmächten, die sie zu Ehren ihrer Königin tauften. Zuvor hieß die Siedlung L’Etablissement du Roy – benannt nach ihrem Gründer.

Hinduismus ist die zweitgrößte Religion auf den Seychellen

Dass die meisten Einwohner der Seychellen Christen sind, geht auf die Kolonialisierung zurück. Der Hinduismus folgt mit 2,4% und bildet daher die zweitgrößte Religion der Inselgruppe. In Victoria befindet sich unweit des Marktes ein farbenfroher Tempel, der mit hinduistischen Gottheiten verziert ist. Es handelt sich um einen sogenannten Gopuram, die indische Form eines Torturmes.

Den Tempel kann man nicht nur von außen, sondern auch von innen bestaunen. Wichtig: Vor dem Eintreten die Schuhe ausziehen.

In Victoria steht ein kleiner Big Ben

In der kleinsten Hauptstadt der Welt gibt es doch recht viel, das man sich als Besucher ansehen kann. Zu den Highlights zählt auch der Victoria Clocktower, der auch auf Kreolisch als Lorloz bekannt ist. Seit der Einweihung im Jahre 1903 steht er als Mittelpunkt eines Kreisverkehrs in Victoria und ist eines der ältesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Er wird auch liebevoll der Mini Big Ben genannt.

Der kleine Uhrturm auf Mahé ist eine Kopie, die von Messrs Gillet und Johnson of Croydon hergestellt wurde. Der originale Little Ben steht auch heute noch in London auf der Kreuzung der Vauxhall Bridge Road und Victoria Street.

Lesetipp: Meine Reisebloggerkollegin Katrin von Before We Die hat in ihrem Blogpost 10 Highlights auf Mahé tolle Tipps für die Hauptinsel parat.

Eine kuriose Kokosnuss: Die Coco de Mer

Auf Praslin gibt es eine weitere endemische Art, die Palme Coco de Mer. Sie kommt vorwiegend im Vallée de Mai vor, das bereits seit 1966 unter Naturschutz steht. Ihr Samen ist der größte Samen bzw. die größte Nuss der Pflanzenwelt, mit einem Gewicht bis zu 25 Kilogramm, und erinnert mit einer ungewöhnlichen Form an einen Frauenschoß. Dies macht den Samen sehr beliebt und die Preise rangieren zwischen 200 € und 600 €. Dadurch ist der Diebstahl der Samen ein großes Problem. Im Souvenirshop im Vallée de Mai und auch z.B. am Flughafen werden diese je nach Verfügbarkeit legal verkauft. Diese werden auch mit einem offiziellen Ausfuhrzertifikat ausgestellt, sodass man bei der Ausreise kein Problem hat.

Übrigens: Das Vallée de Mai heißt angeblich so, weil das Tal in einem Mai entdeckt wurde.

Die besondere Palme wächst nur auf Praslin und einer weiteren Insel namens Curieuse. Das älteste Exemplar im Vallée de Mai ist um die 300 Jahre alt und 27 m hoch. Die Coco de Mer hat einen kerzengeraden Stamm und riesige fächerförmige Blätter. Den Namen hat die Palme übrigens daher, da vermutet wurde, der Samen sei die Frucht einer mystischen Unterwasserpalme. Die Samen können Salzwasser aber nicht überstehen und somit bleibt dies eine Legende.

Eine Coco de Mer für jeden im Reisepass

Die Coco de Mer spielt nicht nur als Wahrzeichen der Seychellen und als Touristenmagnet eine wichtige Rolle. Auch bei der Ein- und Ausreise kommt man mit der besonderen Form des Samens in Kontakt, da es die Form des Stempels hat.

Die Seychellen sind das erste Land, das Naturschutz in seine Verfassung aufgenommen hat

Die Einwohner der Seychellen haben schnell bemerkt, dass die Natur der Inseln eines der wichtigsten Attribute ist. Der Erhalt der Diversität und ihres Ökosystems liegt ihnen besonders am Herzen. Mit dem Vallée de Mai auf Praslin und dem Aldabra Atoll sind bereits zwei Gebiete unter den UNESCO-Welterbestätten gelistet. Weitere 20 Gebiete sind unter strengem Schutz. Dies alles begann, als in den 1960er Jahren eine Militärbasis auf dem Aldabra Atoll gebaut werden sollte. Wissenschaftler und Umweltaktivisten konnten dies glücklicherweise verhindern und eine generelle Bewegung zum Naturschutz begann. Es wurden Kokosplantagen zurückgebaut, um die heimische Flora zu stärken und viele Pflanzen- und Tierarten unter Schutz gestellt. 1993 hielt der Naturschutz dann Einzug in die Verfassung.

Auf den Seychellen werden Korallengärten angebaut

Die Korallenriffe der Seychellen sind jedoch ein starker Grund zur Sorge. Durch den Klimawandeln sind Korallenriffe generell gefährdet, da es bei zu hohen Temperaturen zu Korallenbleichen kommt. Genau dies passierte auch dem Großteil der Riffe vor den Seychellen, als durch das Wetterphänomen El Niño vor etwa 20 Jahren die Wassertemperatur anstieg. Korallen leben nämlich von Algen, die jedoch bei höheren Temperaturen nicht überleben können und somit auch die Korallen die Farbe verlieren und sterben. 

Nur sehr langsam erholen sich die Riffe rund um die Seychellen. Unterstützt werden die dabei von Reef Rescuers, einem groß angelegten Projekt zur Wiederherstellung der Riffe. In Unterwassergärten werden kleine Stücke gesunder und besonders robuster Korallen gezüchtet, bis sie ausgepflanzt werden können. Vor Cousin Island konnten 2022 bereits 3.000 Korallen von 7 verschiedenen Gattungen ausgepflanzt werden.

Fischfang wurde bereits 1901 das erste Mal reglementiert

Bereits die ersten Siedler begannen auf den Seychellen mit dem Fischfang, da auf den harten Granitböden keine großflächige Landwirtschaft mit Feldfrüchten oder Getreide betrieben werden konnte. Während der Kolonialzeit wurde der Fisch nur für den Eigenbedarf gefangen und noch nicht exportiert, da man ihn nicht haltbar machen konnte. Auf den Inseln selbst konnte man den Fisch damals aber auch nicht verkaufen, da es so viel davon gab und  man ihn einfach selbst gefischt hat, bevor man ihn woanders kaufte.

Dies führte schnell zu Überfischung um die Inseln der Seychellen und die ersten Fangverbote für spezielle Fischarten wurden 1901 von den Briten. Die Gewässer sind übrigens einer der wichtigsten Fanggründe für Thunfisch, insbesondere für europäische Fischerboote. Der Bestand ist hier jedoch immer wieder Anlass für Sorgen und Debatten, da zu große Mengen gefischt werden und viel Beifang wie Schildkröten oder Seidenhaie in den Netzen landen.

Die kreolische Küche der Seychellen ist vielfältig

Wie auch die Bevölkerung der Seychellen ist die Küche durch unterschiedlichste Einflüsse geprägt und spiegelt eine entsprechend bunte Vielfalt wider. Darunter finden sich französische, indische, arabische und afrikanische Einflüsse, die in der Kreolischen Küche münden. Fisch und Meeresfrüchte bilden dabei oft die Basis für die Gerichte und so ist beispielsweise Thunfisch Kokos Curry oder gegrillter Fisch mit kreolischer Tomaten- oder Chilisauce sehr beliebt. Auch Hühner- oder Schweinefleisch werden für jegliche Curry-Variationen verwendet. Nicht fehlen darf außerdem die Muschelsuppe Tectec und die Tatsache, dass die kleinen Take-aways auf den Seychellen sehr beliebt sind, die mit günstigen, dafür aber echt kreolischen Gerichten locken!

Auf den Seychellen wird übrigens kaum Kaffee getrunken, auch wenn er hier sogar wild wächst. Stattdessen ist Tee sehr beliebt. Vielleicht noch ein Überbleibsel des britischen Einflusses, der doch über ein Jahrhundert präsent war.

Die Kreolische Sprache und der Thunfisch

Neben Englisch und Französisch ist Seychellenkreol eine der drei Amtssprachen der Seychellen. Die Sprache ist stark französische-basiert, hat aber eine einfachere Grammatik, Aussprache und Schreibweise. Melodisch und rhythmisch bringt es die Stimmungen und Gefühle der temperamentvollen Seychellois wunderbar zum Ausdruck. Aber auch mit Englisch kommt man auf den Seychellen sehr gut zurecht, welches von vielen Menschen hier gesprochen wird. 

Eine bestimmte Redewendung, die ich aufgeschnappt habe, will ich euch aber natürlich nicht vorenthalten. Die Menschen verwenden nämlich den Ausdruck “auf den Thunfisch treten”. Dies bezeichnet eine Form des Snobismus, der von den Seychellois verpönt wird, da sie sich als einfache und generell sehr glückliche und zufriedene Menschen sehen, die dankbar sind, für das was sie haben.

Eines der Nationalgerichte besteht aus Flughunden

Nichts für schwache Nerven! Denn eines der Nationalgerichte auf den Seychellen ist das Bat Curry – also ein Curry mit Flughunden. Die Säugetiere leben auf den Inseln und ernähren sich hauptsächlich von Früchten. Besonders gerne verspeisen sie übrigens Mangos.

In 40ern sind die Seychellois auf den Geschmack der Flughunde gekommen. Sie gibt es im Überfluss und waren stets eine verlässliche Nahrungsquelle. In ausgewählten Restaurants findet man das Bat Curry auf der Speisekarte.

Die Flagge der Seychellen spiegelt die Mentalität des Landes wider

Seit dem 18. Juni 1996 haben die Seychellen die fünffarbige Nationalflagge, die wir heute kennen. Dabei stehen die fünf Farben für die Charakteristika der Seychellen. Das Blau steht für den Himmel und das Meer, das die Seychellen mit einer reichen Artenvielfalt umgibt. Gelb steht für die Sonne, die hier das ganze Jahr über kräftig scheint. Rot steht für das Volk, Weiß für die soziale Gerechtigkeit und Grün steht für das Land und die reiche tropische Vegetation.

Es gab eine Insel für Lepra-Kranke

Die fünftgrößte Insel der inneren Seychellen ist nur drei Quadratkilometer groß und wurde früher aufgrund ihres rotgefärbten Bodens als Île Rouge bezeichnet. Einst war die Insel ein Aussätzigenlager für Lepra-Kranke. Am Anse St José befindet sich noch das Haus des Inselarztes, das heute ein Museum beheimatet. Bei meinem Besuch wurde es gerade restauriert, kann aber sonst besucht werden.

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Grüß dich, ich bin Viki!

Hier auf meinem Blog Chronic Wanderlust berichte ich von meinen beiden großen Leidenschaften: dem Reisen und dem Tauchen – und das schon seit 2013.

Meist bin ich gut die Hälfte des Jahres unterwegs, um außergewöhnliche Unterwasserabenteuer zu erleben, Roadtrips durch mir unbekannte Länder zu unternehmen oder meine Heimat Österreich zu erkunden.

Als ausgebildeter Divemaster, passionierte Unterwasser- & Reisefotografin, Enthusiastin für Roadtrips und Individualreisen, sammle ich einzigartige Augenblicke auf der ganzen Welt. 

Ich glaube nicht, dass schwere Fälle von Fernweh – auch chronisches Fernweh (= Chronic Wanderlust) genannt – geheilt, sondern nur behandelt werden können. Auf diesem Blog will dir zeigen, wie das am besten zu verwirklichen ist.

Neugierig darauf, mich besser kennenzulernen?