Tobia = Tagesausflug von Bogotá mit Adrenalinkicks

tobia adventure
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Adrenalin, Wasser und Aktivitäten – das stand am Programm als ich kürzlich einen Tagesausflug von Bogotá nach Tobia startete. Weit ist es ja nicht, aber bis man mit dem Bus aus Bogotá draußen ist vergeht schon eine Stunde.

Was man in Tobia so alles erleben kann und wieso du auch unbedingt zumindest einen Tag hier verbringen solltest, gibt’s heute am Blog:

Adrenalin, Spaß und jede Menge Wasser

Ich starte den Tag relativ früh, denn der Wecker piept mich erbarmungslos um 4:00 aus dem Schlaf. Mit dem Taxi fahre ich zum Busbahnhof Terminal de Bogotá und kaufe mir bei der Flota Santa Fe ein Ticket für den ersten Bus nach Tobia um 5:00.

Zu dieser Zeit ist am Busbahnhof wirklich nichts los, ein paar Standln haben schon offen und ein kleines Frühstück ist doch noch drinnen für mich.

Langsam bewegt sich der Bus durch Bogotá, denn auch am Weg kann man quasi jederzeit zusteigen, man muss nur Winken. Neben dem Fahrer gibt es noch einen Ticketverkäufer im Bus, der regelmäßig unser Ziel laut aus dem Bus rausschreit. Also mehr professioneller Schreier als Ticketverkäufer 😉

Als wir aus Bogotá draußen sind ändert sich die Landschaft und die grauen Gebäude machen saftig grünsten Wäldern Platz. Die Straße schlängelt sich an den Bergen hinunter und man merkt schon, dass es zumindest ein wenig wärmer wird.

Nach knapp 2,5 Stunden Fahrt (und keiner einzigen Minute weiteren Schlafes), erreichen wir über eine Schotter- und Schlammstraße Tobia. Das kleine Dorf hat sich dank der Abenteuer, die man dort erleben kann, bereits einen Namen gemacht. Die meisten bleiben auch gleich ein Wochenende, aber mein Ziel für heute war es einen Tagestrip daraus zu machen.

Ich werde gleich herzlich bei Tobia Extreme, einer der vielen Veranstalter in Tobia, begrüßt. Per E-mail hatte ich mich vorangekündigt, wenn man alleine kommt, gibt es am Wochenende immer noch Platz – eine Mail oder ein Anruf schadet aber trotzdem nicht.

tobia extreme

Ich entscheide mich für drei herrlich spannende Aktivitäten, die mich den ganzen Tag über beschäftigt halten werden: Rafting, von Wasserfällen abseilen und Flying Fox hoch über Tobia.

Danach werde ich ins Hotel San Pedro gebracht, wo ich mich umziehen kann und meine Sachen in einem Spind einsperren kann. Und natürlich auch deren Pool nutzen kann – einfach herrlich! Kurz danach finde ich mich wieder bei Tobia Extreme ein und schon beginnt der ganze Spaß:

Raften – Cantonaje

Mit einem Geländewagen werde ich ein paar Kilometer und sicher nicht länger als 15 Minuten von Tobia rausgefahren. Die Rafts sind schon am Dach des Geländewagens montiert. Es gibt dann vor Ort definitv die kürzeste Sicherheitseinweisung, die ich bis dato vor einem Raftingtrip bekommen habe, und wir werden in Gruppen eingeteilt. Ich bin ja generell kein Fan von großen Gruppen bzw. vielen Menschen, aber das hat sich hier dann zum Glück schnell verteilt. 7 Rafter und ein Guide werden je Boot zugeteilt – zusätzlich gibt es noch zwei Sicherheitskayakistas.

Ziemlich flott geht es dann ins Wasser. Der Fluss in dem wir navigieren trägt den beschreibenden Namen Rio Negro – also schwarzer Fluss. Und ja er ist wirklich schwarz. Aufgrund von Sedimenten wirkt das Wasser zwar schmutzig, ist es aber nicht. Und wenn ich meine Hand auch nur wenige Zentimeter ins Wasser stecke, ist nichts mehr davon zu sehen.

Es dauert wirklich nicht lange und ich bin schon von oben bis unten komplett nass – und komme aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Es macht einfach so viel Spaß über die Stromschnellen zu flitzen, den Anweisungen des Guides zu folgen, wie wild zu paddeln und immer wieder ins Wasser zu springen und sich treiben zu lassen.

Patschnass und überglücklich kommen wir leider nach bereits ca. 45 Minuten bei der Ausstiegsstelle an. Keine Frage – es war super lustig, aber ich hätte noch dreimal so lange paddeln können!

tobia rafting

Durch den Wasserfall – Torrentismo

Meine zweite Aktivität startet gleich nachdem ich vom Raften zurück ins Büro von Tobia Extreme komme: Torrentismo. In der Beschreibung stand ein wenig wandern und sich dann abseilen. Nur her damit!

Mit einem Zug (!!!), dessen Schienen Bogotá und Santa Marta einst verbunden haben, fahren wir ca. 10 Minuten durch die ruhige, grüne Landschaft. Es ist herrlich wie schön es hier ist und auch die sonst so lauten Kolumbianer schalten einen Gang zurück und staunen. Wir rattern vorbei an Kühen, Ziegen, Katzen, Hendln und immer wieder kann ich zu meiner rechten Seite den Rio Negro erblicken.

Als wir ankommen, startet die Wanderei – oder eher Spaziererei – recht gemütlich. Das einzig herausfordernde ist der Matsch, denn in den letzten Nächten hat es so sehr geschüttet als hätte jemand vergessen die Hahn abzustellen. Manche meiner Mitwanderer sind doch wirklich in Sandalen oder weißen Schuhen unterwegs – da kann ich echt nur den Kopf schütteln.

In meinem eigenen Tempo und ohne die Gruppe wäre ich wohl nach nicht einmal 25 Minuten beim Wasserfall gewesen, so brauchen wir aber locker die doppelte Zeit. Ab und zu kommen uns andere Gruppen entgegen und wir zwängen uns aneinander vorbei. Das ist oft nicht so einfach, da der Weg so matschig und rutschig ist und keiner freiwillig die Erde küssen möchte.

tobia torrentismo

Endlich erreichen wir den Wasserfall und können anderen bereits beim Abseilen zuschauen – juhuuu! Ich kann es kaum noch erwarten mich selbst dort runterzulassen!

tobia torrentismo

Mit Helm und Gurt ausgestattet heißt es jetzt aber zunächst noch den wiederum matschigen und teilweise beinahe senkrechten Weg hinaufzuklettern. Gesichert ist auf diesem Weg keiner, also besser nicht ausrutschen.

tobia torrentismo

tobia torrentismo

Oben angekommen, gibt es eine flotte Sicherheitseinweisung – die Essenz dabei: NIEMALS die untere Hand beim Abseilen auslassen. Niemals! Denn dann rasselst du unkontrolliert hinunter und die Schwerkraft gewinn.

Als Allererste meiner Gruppe traue ich mich dann doch nicht, aber als Zweite. Und obwohl ich eigentlich noch immer ein wenig Höhenangst habe, hat der Genuß und das Vergnügen eindeutig die Oberhand und nach und nach seile ich mich vom ersten Wasserfall ab.

tobia torrentismo

Bevor ich zum zweiten Wasserfall gelange muss ich noch von ein paar Metern in ein Becken springen – hier kommt der kleine Angstscheißer in mir wieder raus, denn solange ich am Seil angehängt bin, fühle ich mich sicher und kann mich austoben, aber ohne Seil – brrrr! Irgendwie kann ich mich dann doch überwinden und springe!

Der zweite Wasserfall ist ein bissl aufregender und herausfordender als der erste, denn der Wasserfall spritzt einem erbarbungslos seine Fluten ins Gesicht. So wirklich sehen kann ich bei manchen Stellen nicht. Spaß machts aber trotzdem!

tobia torrentismo tobia torrentismo

Unten werde ich aus dem Seil gehängt und will eigentlich nichts mehr als noch einmal hinaufzusausen und mich nochmal herunterlassen – aber leider: nur 1x pro Person. Schade!

Der Rückweg ins Dorf ist wieder derselbe über Stock und Stein und jede Menge Matsch und am Ende mit einer kleinen Zugfahrt.

Flying Fox – Canopy

Bevor der Adrenalinschalter in meinem Körper wieder aktiviert wird, gibt es ein einfaches, aber gutes Mittagessen im Hotel San Pedro. Das Beste daran? Es ist im Preise mitinbegriffen!

Danach wieder zurück zu Tobia Extreme, wo schon auf mich gewartet wird. Eine der Mitarbeiterinnen geht mit mir durchs Dorf zu einer kleinen Hütte wo ich mich quasi übergeben werde.

Als Alternative zum Flying Fox wird mir eine Riesenschaukel angeboten – am Berg hoch oben stehen zwei Kreuze aus Stahl. An einem davon ist eine Schaukel angebracht, aber es ist nicht nur ein bissl hin und her wippen, sondern schon extremer. Mit Gurten hängt man liegend in der Schaukel, und diese wird zum zweiten Kreuz hinaufgezogen. Und. dann. auf einmal. losgelassen. Ich verneine und hebe mir diesen Kick für meinen nächsten Trip nach Tobia auf.

Zum dritten Mal heute werde ich mit Helm und Gurt ausgestattet, und mit einem Pickup den Berg raufgefahren – eigentlich wäre ich lieber gegangen. Von dort wo ich aussteige komme ich dann aber auch noch kurz in den Genuss eines Mini-Aufstieges.

Ich bin positiv überrascht wie effizient hier in Tobia alles organisiert ist – einfach wunderbar. (So als wäre Tobia eindeutig nicht Teil von Kolumbien^^).

Ich werde gleich ins Seil gehängt und auf den Weg geschickt: Von einem Berg zum nächsten, denn da gibt es rund um Tobia richtig viele. Alles ist grün und ich kann mich gar nicht satt sehen. Viel zu schnell fliege ich auf die andere Seite zu. Unter mir ist das Dorf zu sehen, auch die gelb-weiße Kirche, die mir noch nicht aufgefallen war, blitzt von unter herauf.

tobia zip line flying fox

Erst jetzt kommt es mir – wie soll ich denn von der anderen Seite wieder zurückkommen? Auch da haben sie mitgedacht, denn ein zweites Stahlseil spannt wieder zurück.

Nach der kurzen Zwischenlandung werde ich nur umgehängt und schon rausche ich zurück. Meine Höhenangst kommt gar nicht erst durch, so sehr genieße ich den Flug – und bin froh mich für den Flying Fox und nicht die Schaukel entschieden zu haben.

Das Schade an den Flying Foxes ist immer, dass es relativ schnell vorbei ist. Und genauso schnell neigt sich mein Tagesausflug nach Tobia dem Ende zu und ich fahre mit dem Bus zurück hinauf nach Bogotá.

Wieso solltest du auch unbedingt nach Tobia?!

So viele Adrenalinaktivitäten habe ich wohl noch nie so geballt an einem Tag erlebt – noch dazu ist es hier in Tobia richtig, richtig günstig. Der ganze Tag hat mich keine 50€ gekostet (die Aufstellung dazu ein bissl weiter unter).

Mein Favourite war eindeutig das Abseilen im Wasserfall, aber auch die anderen Sachen waren spitze und abwechslungsreich.

Wenn du also in Bogotá oder in der Nähe bist und dich gern ins Wasser stürzt, dann ab nach Tobia!

Ein Wochenende oder nur ein Tagesausflug nach Tobia?!

Du kannst ein Wochenende in Tobia verbringen und zusätzlich noch reiten gehen oder dich beim Canyoning versuchen. Wenn du aber nur einen Tagesausflug machen möchtest, geht das auch leicht.

Ich habe mich für den Tagesausflug entschieden und mir so eine Übernachtung in Tobia erspart – diese sind aber auch nicht wirklich teuer und man kann schon ab 12€ ein Bett finden. Manche Anbieter, wie auch Tobia Extreme, bieten ganze Packages an.

So kommst du nach Tobia von Bogotá aus

Vom Terminal de Bogotá fahren täglich Busse der Flota Santa Fe nach Tobia, der erste fährt um 5.00 in der Früh, und wenn du nur einen Tag in Tobia verbringen möchtest, solltest du früh aufstehen und diesen Bus erwischen.

Die Busse von Tobia zurück nach Bogotá fahren pünktlich um 15:00, 17:00 und 18:00 – also am Besten wirklich 15 Minuten vorher dort sein.

Was kostet der Tagesausflug nach Tobia?

16,000 COP Busticket Bogotá-Tobia

110,000 COP Raften, Wasserfall abseilen, Flying Fox, Mittagessen und Benutzung des Hotels mit Pool

2,000 COP Spint (Alternativ kannst du dein eigenes Vorhängeschloss mitnehmen und dir das sparen)

12,000 COP Frischer Saft und gefüllte Tortilla

16,000 COP Busticket Tobia-Bogotá

= 156,000 COP, also ca 49€ für den ganzen Tag!

tobia

Wichtige Tipps für die Abenteueraktivitäten in Tobia

  • Die Temperatur beträgt zwischen 20-30°C
  • man kann vor Ort ohne Probleme mit Bankomat- oder Kreditkarte zahlen, allerdings fallen dafür 5% Extragebühren an
  • Die Webseite von Tobia Extreme ist auch komplett auf Englisch abrufbar, allerdings war die Aktivitäten alle auf Spanisch (ich war auch die einzige nicht-Kolumbianerin bei allen Aktivitäten).
  • Folgendes solltest du mitnehmen:
    • Sonnenschutz
    • Insektenspray
    • Handtuch
    • Bikini/Badehose für darunter oder Unterwäsche zum Wechseln
    • Gewand zum Wecheln (denn man macht alle Aktivitäten im eigenen Gewand, es gibt keine Neoprenanzüge zum Ausleihen)
    • Zweites Paar Schuhe (da man beim Rafting und Wasserfall abseilen komplett nass wird)
    • oder ein paar Neoprenschuhe – ich habe meine Tauchschuhe mitgenommen
  • gegenüber von Tobia Extreme gibt es ein kleines Restaurant mit Terasse – leider weiß ich den Namen nicht mehr, aber es ist einfach köstlich dort!

Warst du schon einmla Raften in Kolumbien? Ich hab gehört, dass es in San Gil auch richtig lässig sein soll – hast du noch mehr Tipps für mich?

Keep on travelling

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Grüß dich, ich bin Viki!

Hier auf meinem Blog Chronic Wanderlust berichte ich von meinen beiden großen Leidenschaften: dem Reisen und dem Tauchen – und das schon seit 2013.

Meist bin ich gut die Hälfte des Jahres unterwegs, um außergewöhnliche Unterwasserabenteuer zu erleben, Roadtrips durch mir unbekannte Länder zu unternehmen oder meine Heimat Österreich zu erkunden.

Als ausgebildeter Divemaster, passionierte Unterwasser- & Reisefotografin, Enthusiastin für Roadtrips und Individualreisen, sammle ich einzigartige Augenblicke auf der ganzen Welt. 

Ich glaube nicht, dass schwere Fälle von Fernweh – auch chronisches Fernweh (= Chronic Wanderlust) genannt – geheilt, sondern nur behandelt werden können. Auf diesem Blog will dir zeigen, wie das am besten zu verwirklichen ist.

Neugierig darauf, mich besser kennenzulernen?