Bogotá für Schlemmer – ein Guide für die g’schmackige Küche Kolumbiens

bogota für schlemmer
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Bogotá für Schlemmer

Kolumbien ist weltweit bekannt für seinen exzellenten Kaffee – auch wenn ich das nicht ganz bestätigen kann, denn ich mag gar keinen Kaffee. Jedoch gibt es in Kolumbien weit mehr als nur das schwarze Heißgetränk zu genießen. Ich war gemeinsam mit La Mesa in Bogotá unterwegs und habe mich durch die Straßen der Hauptstadt gekostet. Die folgenden Köstlichkeiten waren Teil des Rundganges:

Arepas

= Teigtaschen aus Maismehl, die entweder ohne Füllung oder mit quasi jeder Erdenklichen Füllung verspeißt werden. Meine Arepa heute: Arepa con Huevo – also Arepa mit Ei.

Auch wenn kolumbianische Arepas gut sind, können sie lange nicht mit den venezolanischen Arepas mithalten – aber probiert selbst 😉

Arepa Kolumbien
Arepa con Huevo
Arepa Kolumbien
Frisch zubereitete Arepas gibt es an nahezu jeder Straßenecke

Chocolate Caliente

= heiße Schoki

Die Kolumbianer lieben ihren Käse und deswegen kommt dieser auch in die heiße Schoki! Mag verrückt klingen, schmeckt aber richtig, richtig gut! Ein anderes sehr beliebtes Heißgetränk ist Agua de Panela – und auch hier wird gerne Käse hineingegeben.

Chicha

= ein vergorenes Maisgetränk. Schmeckt nach Most – ist ja auch nicht viel was anderes.

Chicha ist ein typisches kolumbianisches Getränk, und eigentlich ist es sogar verboten. Aber in Kolumbien gibt es so einige Dinge, die zwar verboten sind, jedoch nicht geahndet werden.

Vor einigen Jahrzehnten gab es Probleme im Land, weil die Leute zu viel Chicha tranken und zu oft borracho waren – also betrunken. Außerdem formte sich damals eine Bierlobby und die war natürlich dagegen, dass Chicha getrunken wurde – man sollte doch besser Bier trinken. Es gab einige große Kampagnen und siehe da – Chicha wurde verboten.

In der Candelaria – einem Stadtteil in Bogotá gibt es unzählige Bars, die Chicha verkaufen. Meist hängt an den Türen ein Schild auf dem steht „Hay Chicha“ – das heißt nur so viel wie „Es gibt hier Chicha“.

Ob es schmeckt sei jedem selbst überlassen – ich bleibe lieber bei der klassichen Limonada als Erfrischung.

Anmerkung: es gibt auch in anderen Ländern Getränke, die Chicha heißen. In Venezuela ist es ein Reisgetränk, das einfach nur köstlich ist!

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Chicha

Ajiaco

= eine Suppe mit drei verschiedenen Kartoffelsorten (papa criolla, papa blanca, papa roja) mit Hendl und Mais – und obwohl ich seit ich in Kolumbien bin, kein Fleisch mehr esse, hat mir die Suppe gemeinsam mit Reis und Avokado wirklich, wirklich geschmeckt (die Fleischklumpen habe ich nicht gegessen).

Bogota für Schlemmer
Ajiaco
Bogota für Schlemmer
Ajiaco mit Reis und Avocado

Jugos Naturales

= frische Obstsäfte

Gerade vorher habe ich noch von der Limonada hier Kolumbien geschwärmt. Besonders toll sind natürlich Limonada de Coco und Limonada de Hierbabuena, die es fast überall zur Erfrischung gibt. Frisch und herrlich!

Kolumbien ist ein Paradies für Obsttiger wie mich – nicht nur gibt es unzählige Früchte, für die es nicht einmal eine Übersetzung gibt, sondern sind sie auch wirklich, wirklich billig.

Probiere doch den Jugo de Tomate de Arbol – Baumtomatensaft, trau dich ruhig.

Oder Jugo de Lulo – ganz typisch kolumbianisch!

Patacón con Queso

= frittierte Kochbananen (mit Käse)

Ein heißer Tipp von mir! Diese werden oft als Beilage serviert. Es gibt in Kolumbien einige verschiedenen Bananen- und Kochbananensorten. Manche Patacones sind sehr trocken, andere jedoch sind saftig (und triefen vor Fett) – die letztere Variante ist die bessere 😉

Bogota für Schlemmer
Patacón con Queso

Tamales

= Teigtasche aus Maismehl gefüllt mit Schweinefleisch und Gemüse

Wie schon gesagt, ich bin kein Fleischtiger – deswegen habe ich nur ein bisschen vom Teig der Tamales gekostet. Nicht mein Geschmack, aber für Fleischesser bestimmt empfehlenswert.

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Tamales

Weitere Speisen, die du in Kolumbien unbedingt versuchen musst

  • Mango mit Salz und Limette – gibt es an vielen Straßenecken und Plätzen zu kaufen
  • Guanabana Saft – süß und einer meiner Lieblingssäfte
  • Fejoa – sieht aus wie eine Gurke, schmeckt sauer, aber doch gut
  • Churros – ursprünglich aus Spanien, findet man aber auch in Lateinamerika – das sind frittierte Teigwürstel mit Zucker und anderen Toppings
  • Platano Frito – frittierte Kochbananen, die als Snacks wie Chips gegessen werden
  • Obleas con Arequipe – meine liebste Nachspeise in Kolumbien – zwei riesen Oblatten und dazwischen Arequipe (Milchkondensat, sehr süß)
  • Brevas con Arequipe – Feigen gefüllt mit Arequipe

Bogotá für Schlemmer – La Mesa Food Tour

Ich war mit La Mesa bei einer ihrer Food Tours mit dabei. Die Tour dauert drei Stunden und es gibt sieben Stopps mit Essen und Trinken. Die meisten der Verköstigungen habe ich in diesem Blogpost beschrieben.

Leider wusste mein Guide relativ wenig über die Hintergründe der einzelnen Gerichte. Ich hatte ein paar Wochen zuvor bei einer Free Walking Tour mitgemacht und der Guide wusste viel mehr über die Geschichte von Chicha und anderen Speisen als die spezielle Food Tour.

Da die Food Tour auch relativ teuer ist, hatte ich mir mehr Essen erwartet. Mit 50 US$ ist diese nämlich nicht gerade günstig – vor allem, wenn man nach der Tour mit nicht vollem Magen davongeht. Anmerkung: Ich habe den Teig von den Tamales nur probiert, und nicht viel davon gegessen.

Das Essen – zusammengerechnet und geschätzt – das wir bekamen, hatte einen Wert von max. 7 US$. Schon klar, dass das nur das Essen und nicht alle anderen Kosten der Tour deckt.

Ich wurde per Mail vorher noch gefragt, ob ich etwas nicht essen würde. Meine Antwort: Ich würde es bevorzugen kein Fleisch zu essen, würde aber dennoch ein paar Bissen probieren. Direkt vor Ort hat mich der Guide noch gefragt, ob jemand irgendetwas nicht essen würde – ich antwortete mit Fleisch. Das einzige das dann für mich geändert wurde war eine Arepa mit Ei und nicht mit Ei und Fleisch.

Ich finde es schade, dass die Tour nicht so war wie ich es mir vorgestellt hatte – vielleicht kannte ich vor der Tour auch schon zu viele lokale Speisen, denn keine einzige war mir unbekannt.

Zum Schluss

Der Food Walk mit La Mesa ist für diejenigen zu empfehlen, die wenig Zeit haben und ein bisschen was über Bogotá erfahren wollen. Alternativ kann ich dir wirklich die Free Walking Tour ans Herz legen, da werden auch einige Sachen wie Chicha und heiße Schoki verköstigt. Es gibt auch eine Free Food Tour, die ich allerdings selbst noch nicht gemacht habe mir aber auch schon empfohlen wurde. Mir ist durchaus bewusst, dass die Free Tours nicht gratis sind. Wenn dir eine Tour gefällt gibst du am Ende Trinkgeld 10 US$ oder 10€ oder mehr oder gar nichts, wenn du nicht zufrieden warst. Ich war mit der Free Tour mehr als zufrieden und hatte jede Menge Spaß.

All diejenigen, die ein wenig mehr Zeit haben, kann ich empfehlen Bogotá zu erkunden und bei Gelegenheit die einzelnen typischen Gerichte, Getränke und Nachspeisen zu probieren. All die oben genannten Köstlichkeiten findest du ohne Probleme in der Candelaria und auch in anderen Teilen von Kolumbien.

Lass es dir schmecken, buen provecho – Mahlzeit!

Keep on travelling

Anmerkung: ich wurde von La Mesa zu dieser Tour eingeladen. Wie du dir vorstellen kannst, ist La Mesa nicht gerade begeistert von diesem Artikel und wollte, dass ich den Artikel gar nicht erst poste. „Wenn du nichts veränderst, würden wir es vorziehen, dass du es nicht veröffentlichst.“

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Viktoria Urbanek Blogger

Wer schreibt hier?

Ich bin Viki und auf meinem Blog teile ich meine Leidenschaft fürs Reisen und Tauchen.

Ich glaube nicht, dass schwere Fälle von Fernweh – auch chronisches Fernweh (= Chronic Wanderlust) genannt – geheilt, sondern nur behandelt werden können. Auf diesem Blog will dir zeigen, wie das am besten zu verwirklichen ist.

Neugierig darauf, mich besser kennenzulernen? Hier erfährst du mehr über mich.

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