Die diebischen Äffchen von Manuel Antonio

Manuel Antonio diebische Affen

Noch immer fallen schwere Regentropfen des eben erst geendeten Tropenschauers durch die dichten Baumkronen. Unser Guide Frank verabschiedet sich. Die vergangenen zwei Stunden hat er uns im Nationalpark Manuel Antonio ein paar seiner Bewohner und Schützlinge vorgestellt. Seine geschulten Augen haben selbst im dichtesten Dickicht Tiere ausgemacht, die wir selbst durchs Fernrohr kaum erkennen konnten. 

Nun sind wir auf uns allein gestellt und ich drehe mich zu meinem Mann um und stelle eine eher rhetorische Frage: Ob wir ohne ihn überhaupt irgendwelche Tiere erblicken werden?

Frank hat uns unter den Baumkronen direkt beim Strand uns selbst überlassen und wir entscheiden uns noch die kleine Halbinsel zu erkunden, die auch Teil des Nationalparks ist. Um dorthin zu gelangen, schlendern wir gemütlich den sandigen Pfad entlang und werden auf die kleinen Kapuzineräffchen aufmerksam, die auf den Ästen rundherum sitzen. Einige sitzen alleine dort und beobachten uns. Andere sitzen zu zweit zusammen und das eine Äffchen entlaust das andere. Die Grimassen, die das entlausende Äffchen zieht, sind legendär lustig und beim Anblick kann man einfach nicht anders als zu lachen. Was aber gleich danach folgt, steht in keinem Vergleich:

Ein paar der Äffchen springen geschickt über die dicht verwachsenen Äste. Ihre Blicke sind steif auf etwas im Sand fokussiert. Zack, schon sind sie von den Bäumen herunten. Und schon beginnen sie die Taschen von ein paar Touristen zu durchwühlen. Diese bemerken von dem kleinen Überfall gar nichts, obwohl sie nur wenige Meter entfernt in der Brandung das Meer genießen. Die Äffchen sind nicht gerade umsichtig mit den Habseligkeiten – hier fliegt ein Kleidungsstück durch die Luft, da ein Flipflop. Die kleinen Monos wollen nur eines: Futter!


Info: Aus diesem Grund dürfen im Nationalpark Manuel Antonio keinerlei Lebensmittel mitgenommen werden. Am Eingang kontrollieren die Ranger zwar die Rucksäcke der Touristen, aber diese Info hat wohl die Äffchen noch nicht erreicht. 

Grüß dich, I'm Viki!

At Chronic Wanderlust, I write about my two great passions: travelling and diving – and have been doing so since 2013.

I usually spend a solid majority of the year travelling to experience extraordinary underwater adventures, taking road trips through countries I don’t know (yet) or exploring my home country of Austria.

As a certified divemaster, passionate underwater & travel photographer, road trip enthusiast and individual traveller, I collect unique moments all over the world.

I don’t believe that severe cases of wanderlust – aka chronic wanderlust – can be cured, only treated. On this blog, I want to show you how this can best be realised.

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