Ich hab Geburtstag – und das habe ich in 9131 Tagen gelernt

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Ich hab Geburtstag – und das habe ich in 9131 Tagen gelernt

Meinen Freund necke ich immer wieder, weil er ja sooooo alt ist. Jetzt trifft es auch mich. In letzter Zeit hab ich mich intensiver mit dem älter werden, mit dem reifer sein, mit dem Unwort ERWACHSEN sein beschäftigt.

Mein Fazit: Ich bin definitiv noch nicht bereit dafür. Wo ist bitte der Knopf, der mich zurück in die Sandkiste unterm Apfelbaum bei meinen Eltern bringt? Dorthin wo ich mir keinen Kopf über Steuern, Wahlen, ISO oder Prüfungstermine gemacht habe.

Heute ist also mein 25. Geburtstag – und wenn man mich schnell fragt antworte ich seit vier Jahren gleich. Aber nicht weil ich mein Alter nicht verraten möchte, sondern weil ich es wirklich schon vergesse und für mich Alter nichts weiter als eine Zahl ist (wenn auch eine sehr hohe, wenn es um meinen Freund geht).

Heute ziehe ich Bilanz und verrate euch was ich in den letzten fünfundzwanzig Jahren gelernt oder eben nicht gelernt haben:

#1 15 Minuten für mich

Ich stehe 15 Minuten auf bevor ich eigentlich aufstehen muss. Auch wenn mir die Umstellung am Anfang ein wenig schwer fiel, bin ich einfach froh, wenn ich in der Früh nicht gleich in der Dusche die Haare waschen muss und am Klo mein Frühstück vorbereite. Mit dieser extra Viertelstunde kann ich ganz entspannt in den Tag starten, sogar noch einen Tee trinken, E-Mails beantworten oder an einem Artikel arbeiten.

#2 Vergleichen

Ich will nicht behaupten, dass ich mich nicht mehr mit anderen vergleiche. Aber wenn ich daran denke wie ich in der Schule drauf war – naja. Heute scher ich mich zum größten Teil einen Dreck darum was andere von mir halten – das nimmt dann auch ab und zu solche Ausmaße an, dass mir das zu denken gibt.

#3 Reisen …

… macht nicht glücklich. Zumindest nicht mich und auf keinen Fall dauerhaft. Versteh mich nicht falsch, ich liebe es unterwegs zu sein. Aber ich habe mich in den letzten Jahren ziemlich verändert und weiterentwickelt. Reisen ist mir nach wie vor wichtig, aber ich muss nicht 8/12 Monate unterwegs sein (so wie in diesem Jahr erst…).

#4 Tauchen …

… macht mich gerade wahnsinnig glücklich. Ich habe endlich mein gesamtes Equipment und fühl mich pudelwohl im Wasser. Jetzt hab ich auch endlich einen „Sport“, der mich fasziniert, bei dem ich mich auskenne und bei dem mich andere nach Rat fragen.

#5 Grenzen und Limits

Ich weiß immer mehr wo meine persönlichen Grenzen liegen. Was schaff ich, was brauch ich. Besonders beim Reisen habe ich herausgefunden, dass ich als Langzeitreisende komplett fehlplatziert wäre. Und obwohl ich schon mal einige Monate oder Wochen da und dort verbracht habe, musste ich etwas lernen: Ich kann Neues für circa 3-6 Wochen aufnehmen, dann ist es mir zu viel. Anstatt 3 Monate durch Südamerika zu reisen, mache ich lieber drei einzelne Trips daraus und laufe nie Gefahr meine Speicherkarte im Oberstüberl zu überlasten.

#6 Die Liebe

Es gibt sie. Und ich hab sie wohl (nach ein paar Griffen ins Klo) dann doch gefunden.

#7 Die Sache mit der Zukunft

Mit Anfang 20 hätte ich mir wohl selbst den Vogel gezeigt. Aber mittlerweile weiß ich, dass ein gewisses Maß an Planung und Verantwortung vielleicht doch Sinn ergibt. Es geht ja nicht darum die nächsten 36,2 Jahre bis ins Detail zu planen. Aber eine grobe Richtung was man von den kommenden Monaten und Jahren erwarten möchte, schadet bestimmt nicht.

Mein großes Ziel fürs „bis zum 26er“ ist meine Ausbildung zum Tauchlehrer zu machen.

#8 Nicht alle wollen dich scheitern sehen

Aber es wollen dich auch nicht alle erfolgreich sehen wollen. Aber es gibt doch nur eine Handvoll Leute, die einem von ganzen Herzen einfach nur das Beste wünschen – ich dank euch, ihr wisst eh wer ist seid!

#9 Zufluchtsort Buchwelt

Lesen ist mir unheimlich wichtig. Ich könnte stundenlang im Zug durch quer Österreich fahren solang ich ein gutes Buch bei der Hand hab. Wie wichtig mir die Leserei allerdings ist, war mir lange nicht bewusst. Lesen ist mein Zufluchtsort. Wo ich mich komplett in eine andere Welt reindenken und mich verzaubern lassen kann.

#10 Es ist nichts dabei mit 23 noch bei den Eltern zu wohnen

Auch wenn ich das „Studentenleben“ nicht so ausgekostet habe wie manch andere, war es für doch die einzig richtige Entscheidung während meines Bachelors und zwei Jahre danach noch im Hotel Mama zu bleiben. Nicht nur, dass ich mir die Miete so sparen konnte, sondern auch da mir durchs Arbeiten doch immer was übrig blieb und ich wirklich mehrere Trips pro Jahr Monat machen konnte.

Und auch wenn mich meine Studienkollegen wohl oft belächelt haben, weiß ich doch, dass ich für mich so mehr erlebt habe als bei wilden Feiern.

#11 Erwachsene wissen NICHT alles

Und sie sind auf keinen Fall perfekt.

#12 Nimm dich selbst nicht zu ernst

Es gibt auch andere mit wirklich guten Ideen, lach über dich selbst, hinterfrage deine Gedanken, was du getan hast und was du sein möchtest.

#13 Geld alleine macht nicht glücklich, Tauchen schon

Aber es ist notwendig welches zu haben und zu verdienen. Wie Begpacker zu reisen wäre nichts für mich.

… hatten wir das schon? Möglich, aber ich kann es nicht oft genug sagen!

#14 Fleisch und Kaffee

… schmecken mir einfach nicht. Und jetzt ists mir auch nimmer zu blöd, dass auch zu sagen.

#15 Fortgehen

… muss nicht sein, ich trink auch so gut wie keinen Alkohol mehr. Lieber doch ein gemütlicher Abend bei einem guten Buch oder mit dem Freund auf der Couch.

#16 Mülltrennung alleine ist ein guter Start…

… aber nicht genug. Leider.

#17 Seine eigenen Rechnungen bezahlen fühlt sich erwachsen an

Zumindest am Anfang. Und dann auf einmal nicht mehr. Aber es ist dennoch lässig, seine eigenes Leben selbst zu finanzieren und es schätzen lernen.

#18 Innere Kind…

… niemals ausschalten. Sondern regelmäßig durch die Küche tanzen oder durch den Park.

#19 Vertrauen ist essentiell

Jemanden zu haben, dem mal alles erzählen kann. Sei es eine Freundin, ein Freund oder ein Stofftier.

#20 Ich kann nicht alles alleine schaffen

Daran arbeite ich nach wie vor. Aber ich weiß mittlerweile besser wann ich mir Hilfe suchen muss und wer mir helfen wird.

#21 Erfahrungen sind wichtiger als die Anzahl an besuchten Ländern

Da hätte ich mit 20 wohl sehr über mich gelacht, wenn ich gewusst hätte, dass ich mal sowas sage.

#22 Sport kann auch Spaß machen

Laufen, Schwimmen, Wandern, … auch wenns mich oft Überwindung kostet, genieße ich es dann doch.

#23 Ich bin oft selbst von mir überrascht

Und lerne jeden Tag neue Dinge über mich.

#24 Introvertiert

Meine Eltern und Lehrer haben immer gesagt, dass ich ja so extrovertiert wäre. Und das hab ich ihnen auch lange Zeit geglaubt. Aber das bin ich gar nicht. Ich sollte ihnen allen mal diesen Artikel hier schicken. Ich bin tausendmal lieber zuhause oder alleine als in einer großen Menschenmasse.

#25 Bergauf

Egal wie s*****e es manchmal ist. Wenn man ganz unten ist, kann es nur mehr bergauf gehen.

 

Das waren sie also – meine ultimativen Lebensweisheiten – wie siehst du es?

Keep on travelling

Ps. Mein Freund ist ja eigentlich gar nicht so alt – aber er ist definitiv der Erwachsene in der Beziehung. Ich bin für Spaß, Aktivitäten und Finanzen zuständig und er für wilde Tanzerei in der Küche, Wohnung und Versicherungen zuständig. Vielleicht hab ich da doch was falsch zugeordnet 😉

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Grüß dich, ich bin Viki!

Hier auf meinem Blog Chronic Wanderlust berichte ich von meinen beiden großen Leidenschaften: dem Reisen und dem Tauchen – und das schon seit 2013.

Meist bin ich gut die Hälfte des Jahres unterwegs, um außergewöhnliche Unterwasserabenteuer zu erleben, Roadtrips durch mir unbekannte Länder zu unternehmen oder meine Heimat Österreich zu erkunden.

Als ausgebildeter Divemaster, passionierte Unterwasser- & Reisefotografin, Enthusiastin für Roadtrips und Individualreisen, sammle ich einzigartige Augenblicke auf der ganzen Welt. 

Ich glaube nicht, dass schwere Fälle von Fernweh – auch chronisches Fernweh (= Chronic Wanderlust) genannt – geheilt, sondern nur behandelt werden können. Auf diesem Blog will dir zeigen, wie das am besten zu verwirklichen ist.

Neugierig darauf, mich besser kennenzulernen?