Hilma Hooker Wrack – ein gruseliger Tauchplatz auf Bonaire

Hilma Hooker Wrack Bonaire
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Hilma Hooker Wrack auf Bonaire

Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber jedes Mal wenn ich etwas von Menschen erschaffenes unter der Wasseroberfläche entdecke, dann läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Und obwohl ich schon einige Wracke in Mexiko getaucht bin, hatte ich noch nie die Begegnung mit einem so großen Wrack wie der Hilma Hooker in Bonaire.

Auch jetzt beim Schreiben, muss ich mich immer wieder ablenken, denn es ist schon ein bisschen gruselig auf 31m ein über 70m langes Frachtschiff liegen zu sehen. Die Sicht während unseres Tauchgangs auch nicht die allerbeste und somit konnte ich das gesamte Schiff nicht auf einmal erblicken (was das ganze noch ein bisschen ungeheuerlicher für mich macht).

Bevor ich dir über den eigentlichen Tauchgang erzähle, möchte ich dich allerdings noch ein wenig aus dem Wasser halten:

Wieso ist die Hilma Hooker gesunken?

Manche G’schichten scheinen so unwirklich, dass sie kaum zu glauben sind, so auch diese:

Als die Hilma Hooker 1984 am Weg von Panama nach Venezuela mit Motorproblemen zu kämpfen hatte, stoppte die Manschaft vor Bonaire. Anlegen wollten sie allerdings nicht und angeblich verzichteten sie auch auf die Hilfe der Bonairer. Die lokalen Authoritäten wurden daraufhin stutzig und untersuchten das Schiff im Hafen von Kralendijk.

Ihr Fund? Elf Tonnen Marihuana!

Die Hilma Hooker wurde daraufhin beschlagnahmt und da das Schiff in so schlechten Zustand war, begannen die lokalen Tauchschulen bereits über mögliche Plätze zum Versinken zu nuscheln. Der Besitzer wollte die Reparaturen nicht bezahlen und auch nicht die Anlegekosten übernehmen. Es wurde von Kralendijk Richtung Süden an einen anderen Anlegeplatz gezogen.

Die Authoritäten wurden sich mit dem Besitzer nicht einig, keiner wollte das Schiff reparieren oder abschleppen. Nur ein paar Tage nachdem die Hilma Hooker an den neuen Platz gezogen wurde, sank sie in den Morgenstunden in wenigen Minuten. Kurz darauf tauchten schon die ersten Taucher hinunter um das Schiff zu besichtigen. Seitdem liegt sie also vor der Küste Bonaires und wartet auf Besucher.

Hilma Hooker Tauchplatz auf Bonaire

Der Einstieg zum Tauchplatz Hilma Hooker ist ein recht einfacher: es gibt einen Parkplatz und am südlicheren Ende dessen, findet man ein paar gelbe Steine, die den Einstieg markieren. Weiter draußen erkennt man zwei Bojen, die den Tauchplatz einfach zu finden machen.

Einstiegstelle Hilma Hooker
Hilma Hooker Wrack Bonaire Tauchen2
Bojen markieren das Wrack

Wir schwimmen also an der Oberfläche bis zur nördlicheren Boje und tauchen dann ab. Ein bisschen weiter raus in den Ozean liegt dann die Hilma Hooker schräg vom Riff abgewandt auf ca. 31m. Diese Tiefe macht es eigentlich nur für Advanced Open Water Taucher zugänglich, jedoch kann man auch über dem Schiff drüber tauchen ohne auf die 31m zu kommen.

Wir starten im Uhrzeigersinn um das Wrack herum – ganz mulmig ist mir ja nicht, da die Sicht an diesem Tag nicht allzugut ist und auf ca. 12m begrenzt ist (was an sich ja nicht schlecht ist, aber auf Bonaire hatten wir schon bessere Sichten). Das ganze Schiff auf einen Blick können wir somit nicht erfassen. Zugegeben, 70m Sicht wären auch zu viel gefragt, aber selbst in der Mitte der Hilma war es nicht möglich die beide Enden zu sehen.

Am südlichen Ende liegt der Bug der Hilma Hooker. Ein paar Fische knabbern am Schiff, ließen sich von uns jedoch nicht stören. Als wir dann links vom Schiff bis knapp über den Sandboden weiter abtauchen, erstreckt sich vor uns das Deck. Die Spitze des Schiffmastens liegt zum Teil vergraben im Sand. Ein paar Taucher dürften eines der Seile der Hilma Hooker in Herzform auf den Boden gelegt haben.

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Mit mulmigem Gefühl im Bauch, tauchen wir also der kompletten Hilma Hooker entlang und im Augenwinkel sehe ich Bewegungen an Deck. Zwei große Tarpunen vigilieren im Schatten des Schiffs und lugen immer wieder heraus – so als würden sie uns warnen nicht näher zu kommen.

Als wir das Wrack dann hinter uns lassen und das Riff in Richtung Küste erkunden, bin ich doch erleichtert. Wer also kein Wrack sehen möchte, kann hier trotzdem einen wunderschönen Tauchgang erleben.

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Informationen zum Tauchplatz Hilma Hooker Wrack

Tiefe: max. 31m – jedoch kann man bei 18m auch gut über das Wrack hinwegtauchen

Einstieg: einfach und flach – mit gelben Steinen an Straße und Strand markiert, zum Abtauchen dann einfach die Bojen zur Orientierung verwenden.

Schwierigkeitsgrad: einfach, aber tief

Warst du schon einmal Wracktauchen? Wie geht’s dir damit?

Keep on travelling

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Grüß dich, ich bin Viki!

Hier auf meinem Blog Chronic Wanderlust berichte ich von meinen beiden großen Leidenschaften: dem Reisen und dem Tauchen – und das schon seit 2013.

Meist bin ich gut die Hälfte des Jahres unterwegs, um außergewöhnliche Unterwasserabenteuer zu erleben, Roadtrips durch mir unbekannte Länder zu unternehmen oder meine Heimat Österreich zu erkunden.

Als ausgebildeter Divemaster, passionierte Unterwasser- & Reisefotografin, Enthusiastin für Roadtrips und Individualreisen, sammle ich einzigartige Augenblicke auf der ganzen Welt. 

Ich glaube nicht, dass schwere Fälle von Fernweh – auch chronisches Fernweh (= Chronic Wanderlust) genannt – geheilt, sondern nur behandelt werden können. Auf diesem Blog will dir zeigen, wie das am besten zu verwirklichen ist.

Neugierig darauf, mich besser kennenzulernen?