Meine GoPro Hero 4 kam in den letzten Jahren auf fast jeden Tauchgang mit. Mit ihr habe ich über 100 Tauchgänge mit Fotos und Videos dokumentiert. Meine Fotos und Videos waren am Anfang ziemlich schlecht und das meiste landete im Müll. Mit viel Übung und viel Geduld – und einigen Tricks – habe ich dann ganz passable und auch teilweise wirklich wunderschöne Fotos zusammengebracht. Und diese Tipps für bessere Unterwasserfotos mit der GoPro, teile ich heute mit dir:
Bevor ich allerdings starte, lass uns kurz über deine Erwartungshaltung bezüglich der GoPro reden: Sei dir bewusst, dass du mit einer kleinen Kamera fotografierst und filmst, die ca. 400 € kostet und nicht mit einer professionellen Spiegelreflexkamera mit Unterwassergehäuse und extra Lichtarmen für zehntausende Euros (und ja, soviel kosten die Systeme, die Unterwasserfotografen benutzen). Mit einer GoPro kann man durchaus gute Fotos und Videos machen, National Geographic wird denn nicht an deine Türe klopfen um dich unter Vertrag zu nehmen. (Mittlerweile habe ich auf die Olympus TG-5 upgegraded und mit mehr als nur zufrieden mit den Ergebnissen.)
#1 Erfahrung beim Tauchen
Erst wenn du dich beim Tauchen wohl fühlst und dein Tarieren gut genug ist, würde ich dir raten eine Kamera – egal ob GoPro oder etwas anderes – mit auf deine Tauchgänge zu nehmen. Hier geht es hauptsächlich um deine Sicherheit. Es passiert so schnell, wenn man sich auf die Kamera konzentriert, dass man nicht mitbekommt, ob man gerade der Wasseroberfläche entgegensaust oder gar absinkt und Korallen beschädigt.
#2 Licht
Bereits nach 5m verschluckt das Wasser mehr als 50% des Sonnenlichts. Wir merken das mit unseren Augen nicht so sehr, aber die Kamera sehr wohl. Die Kamera dreht ISO rauf und die Fotos werden pixelig, teilweise unscharf und verwischt. Die GoPro macht dennoch noch recht gute Fotos. Wenn du Kleinigkeiten fotografieren möchtest oder Ausschnitte von Riffen, besorge dir eine Unterwassertaschenlampe und leuchte den Bereich aus. Das wird helfen.
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#3 Selfiestick
Besorge dir einen passenden Selfiestick für die GoPro. Damit wirst du viel ruhigere Videoaufnahmen machen können.
Ein weiterer Tipp wäre folgender: wenn du den Stick mit GoPro in deine rechte Hand nimmst, lege den vorderen Teil auf den linken Zeigefinger. Lass die GoPro nun kopfüber nach unten hängen – die Schwerkraft hilft dir so stabilere Aufnahmen zu filmen. Die Videos kannst du am Computer dann einfach nachdrehen.
#4 Rotfilter
Je nachdem wo du tauchst erscheint das Wasser sehr blau oder sehr grün. Unsere Augen gewöhnen sich ein bisschen an diese Farbunterschiede, die Kamera kann das allerdings nicht. Aber es gibt einen einfach Trick: Farbfilter in rot oder rosa. Diese geben den Fotos und Videos wieder mehr Farbkraft und Leben. Diese Filter kannst du ab 10€ auf amazon bestellen.
#5 Bildkomposition
Wie auch an Land, gelten auch unter der Wasseroberfläche einfache Regeln, wie Fotos ansprechender wirken. Lies dich in Themen wie der Goldene Schnitt und die Drittel-Regel ein. Du wirst merken, wie viel schöner deine Fotos in der Regel werden, wenn du nach diesen Konzepten fotografierst.
#6 Ausatmen & Abdrücken
Die GoPro verzögert die Aufnahme nach dem Abdrücken je nach Einstellungen ein wenig. Atme vor dem Auslösen aus und versuche ganz still zu sein, das sollte dabei helfen dass die Fotos nicht verwischt werden.
#7 Video + Screenshots
Die GoPro macht bei ausreichend Licht passable Fotos, aber bessere Videos. Das kannst du ausnutzen, indem du gewisse Motive einfach filmst und dann am Computer Screenshots von den gewünschten Frames machst. Es gibt auch Videoprogramme wo du einzelne Bilder exportieren kannst.
#8 Bildbearbeitung
Oft bedürfen die Fotos noch einer Bearbeitung und da kann man wirklich noch viel herausholen. Wenn ich direkt am Handy die Fotos von der Kamera per WLAN importiere, bearbeite ich sie mit der Snapseeds App (iOS und Android). Diese App ist einfach genial: vor allem mit der Möglichkeit einen Weißabgleich zu machen – aber auch mit der Einstellung Ambiance lässt sich einiges am Bild aufhübschen.
Am Laptop bearbeite ich meine Bilder mit Adobe Lightroom, da habe ich noch viel mehr Möglichkeiten die Bilder in etwas brauchbarerers zu verwandeln. Auch hier spielen Weißabgleich und andere Einstellungen eine große Rolle.
#9 aus Fehlern lernen
Sieh dir nach den Tauchgängen deine Fotos und Videos an. Analysiere welche Aufnahmen gut geworden sind und welche nicht. An was kann es gelegen sein? Zu wenig Licht, zu unruhig, zu blau? So lernst du die Grenzen der GoPro kennen und weißt wie du es beim nächsten Mal besser machen kannst.
Ein Tipp zum Schluss: Lass die Kamera auch mal im Hotel oder am Boot und genieße einfach den Tauchgang und die wunderbare Unterwasserwelt.
Was sind denn deine Erfahrung und Tipps für bessere Unterwasserfotos mit der GoPro hast du beim Tauchen gemacht Schreib mir ein Kommentar und lass es mich wissen 🙂
pinn mich!