Ausflugsziele rund um Leipzig: Cospudener See, Torgau und Delitzsch

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Leipzig hat unheimlich viel zu bieten. Und so auch die Region rund um Sachsens größte Stadt. Ruhige Seen, entzückende Städtchen und Schlösser, die zum Träumen einladen, sind, was einem hinter der Stadtgrenze erwarten. In diesem Blogartikel nehme ich dich mit und zeige dir drei Ausflugsziele rund um Leipzig, die sich für einen Tagesausflug bestens anbieten.

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Wer nach Leipzig reist, sollte auf jeden Fall auch Zeit für einen Ausflug in die Region einplanen. Sei es für einen Nachmittag oder gar für einen ganzen Tag, es gibt viel zu entdecken und zu erleben.

3 Ausflugsziele rund um Leipzig

Bei unserem Städtetrip nach Leipzig haben wir uns ganz bewusst einen ganzen Tag genommen, um herauszufinden, was sich außerhalb der Stadt noch so alles versteckt. Wir wurden nicht enttäuscht und deshalb findest du hier einige Tipps zu Ausflugszielen rund um Leipzig:

Cospudener See im Leipziger Neuseenland

Distanz Leipzig – Cospudener See: ca 10 Kilometer

Im Sommer ist das Leipziger Neuseenland ein beliebtes Ausflugsziel, um sich abzukühlen und am Wasser aktiv zu sein. Aber auch in den anderen Jahreszeiten, lohnt es sich hierherzukommen und die Ruhe der Seen auf sich wirken zu lassen.

Der Name Leipziger Neuseenland kommt nicht von irgendwo – denn die Seen, die südlich und nördlich von Leipzig entstanden sind, sind tatsächlich nicht alt. Hier wurde lange Zeit Braunkohle abgebaut und mit Ende der DDR wurden die Gruben dann mit Wasser geflutet. Was früher schmutziger Bergbau war, ist heute ein Naherholungsgebiet und ein geniales noch dazu. So entstanden mehr als 20 Seen mit einer Wasserfläche von 70 km², zu denen unter anderem der Cospudener See und der Markkleeberger See zählen.

Für unseren Ausflug haben wir uns – auch aufgrund der guten Erreichbarkeit – für den Cospudener See südlich von Leipzig entschieden. Die Leipziger nennen ihn liebevoll den Cossi und auch wenn es nur ein See ist, so kommt definitiv Urlaubsstimmung auf und man könnte meinen sich am Meer zu befinden.

Wir haben den See gleich am frühen Vormittag im Herbst an einem Wochentag besucht. Das hat zwar den Vorteil, dass wir meist allein waren und die Ruhe genießen konnten. Allerdings auch den Nachteil, dass in der Nebensaison unter der Woche hier so früh kein Kaffeehaus geöffnet hat und wir ohne einem wärmenden Heißgetränk weitergezogen sind. Für diejenigen, die erst im Laufe des Tages am See eintreffen, werden sich freuen, dass es hier ein Café Kandler gibt, wo es auch die köstlichen Leipziger Lerchen gibt.

An Sonnentagen bzw. dann, wenn die Sicht klar ist, lohnt es sich zum Aussichtsturm Bistumshöhe zu spazieren. Vom Café Kandler aus sind das gemütliche 4,3 Kilometer auf einem gemütlichen Pfad durch die Natur.

Tipp für den Sommer: In den wärmeren Monaten (also wieder ab dem Frühjahr) kann man sich beim Stadthafen Leipzig auch Kajaks und Canadier ausleihen und von der Innenstadt direkt zum Cossi paddeln.

So kommst du zum Cospudener See von Leipzig aus

Mit den Öffis kannst du den Cospudener See vom Stadtzentrum Leipzig aus in 30–40 Minuten mit verschiedenen Linien im 30-Minuten-Takt erreichen. Den genauen Fahrplan einfach hier abrufen. 

In den wärmeren Monaten unbedingt ein Fahrrad ausleihen und damit zum Cossi düsen. Dabei geht es durch das Naturschutzgebiet Elste-Pleiße-Auwald, am Naturschutzgebiet Lehmlache Lauer vorbei und dann hinter dem Landschaftspark Cospuden liegt auch schon das heiß ersehnte Ziel. Wer zügig fährt, benötigt dafür genauso lang wie mit den Öffis.

Mit dem Auto bist du übrigens auch gleich lange unterwegs. In gut 30 Minuten bist du vom Stadtzentrum aus am Cospudener See.

Tipp: Kleingeld einpacken, denn der Parkplatz Hafen Zöbigker nimmt nur Münzen und keine Karten.

Torgau und die Bären

Distanz Leipzig – Torgau: 53 Kilometer

Torgau hat mich überrascht! Das entzückende Städtchen an der Elbe ist ideal für einen halben oder auch einen ganzen Tag. Zugegeben: Wäre uns Torgau nicht empfohlen worden, so wären wir wohl nicht von selbst auf dieses Ausflugsziel gekommen. Eine Stunde Fahrzeit ist mir bei Städtetrips meist zu viel bzw. zu weit vom Schuss. Aber bei Torgau mache ich gerne eine Ausnahme – und ich hoffe, dass du es auch in Betracht ziehst, wenn du deine Reise nach Sachsen planst.

Das wohl beeindruckendste an Torgau ist Schloss Hartenfels mit seiner Geschichte, die sich bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Ursprünglich stand hier eine Burg, die dann zwischen 1485 und 1546 in ein spektakuläres Schloss umgebaut wurde. Während der Reformation galt das Schloss als politisches Zentrum von Sachsen. Martin Luther hat hier 1544 übrigens die erste evangelische Schlosskapelle geweiht.

Wer es nicht so mit klassischer Geschichte hat, der wird sich freuen zu hören/lesen, dass es auch etwas Skurriles über das Schloss zu erzählen gibt. Im Burggraben leben seit fast 600 Jahren (beinahe durchgängig) Bären. Als wir uns dem Schloss zu Fuß genähert und dann die Bären entdeckt haben, haben Claudia und ich zunächst ungläubig drein geschaut. Was machen denn Bären hier? Natürlich hätte ich die Bären lieber in Freiheit gewusst, es scheint ihnen hier aber auch gutzugehen. Auf den Tafeln wird über die lange Tradition der Tiere im Bärengraben berichtet. Ein nicht so “Fun Fact” ist, dass während des 30-Jährigen Krieges Schweden die Bären verspeist haben. 

Das Innere des Schlosses kann an allen Tagen außer montags besichtigt werden. Wir waren selbst an einem Montag in Torgau und haben den Innenhof bestaunt und sind die Wendeltreppe hinaufgestiegen. Ich möchte auf jeden Fall wiederkommen, um das Schloss auch von innen zu besichtigen.

Ein weiterer historischer Punkt ist die Aussichtsplattform der ehemaligen Elbbrücke, die von den Nationalsozialisten 1945 gesprengt wurde. Die neue Brücke wurde daneben errichtet und die Aussichtsplattform erinnern an die alte Brücke.

Wer auf der Suche nach einem guten Stück Kuchen und noch besserem Kaffee ist, sollte unbedingt in der Rösterei Arabica in der Nähe des Marktplatzes vorbeischauen. Hier gibt es auch einige süße Versuchungen – oder Belohnungen, je nachdem wie man es sieht.

Tipp: Wer sich selbst oder möglicherweise seiner Mama etwas schenken möchte, der sollte das Villeroy & Boch Outlet nicht verpassen. Vor wenigen Jahren hätte ich die Tatsache, dass es hier einen Shop mit Keramiken gibt, noch schulterzuckend abgetan. Mittlerweile weiß ich es zu schätzen und kann meine Mama verstehen, dass sie Wert auf schönes Geschirr legt.

So kommst du nach Torgau von Leipzig aus

Mit den Öffis gelangst du je nach Verbindung in 37 oder 53 Minuten vom Leipziger Hauptbahnhof nach Torgau. Kein Stress oder Hinhetzen zum Bahnhof – denn es gibt mehrere Verbindungen pro Stunde. Die S4 oder der RE 10 in Richtung Cottbus bringen dich verlässlich dorthin. Vom Bahnhof Torgau aus gelangst du in weniger als 10 Minuten zu Fuß ins Zentrum.

Mit dem Auto musst du gut eine Stunde rechnen, bis du über die B87 in Torgau ankommst. Der Parkplatz an der Elbbrücke ist wenige Minuten vom Zentrum entfernt und noch dazu kostenlos.

Delitzsch und das Barockschloss

Distanz Leipzig – Delitzsch: 31 Kilometer

Unser letzter Stopp an diesem doch recht langem Tag, war das Städtchen Delitzsch. Am Tag zuvor habe ich die Umgebung um Leipzig auf Google Maps noch durchforstet und bin so auf Delitzsch und das Barockschloss gestoßen. Als wir dann dort nach den anderen Stopps des Tages angekommen sind, stand die Sonne schon recht tief und das Licht war im Spätherbst einfach magisch.

Da wir ja an einem Montag unterwegs waren, konnten wir auch dieses Schloss nicht von innen besichtigen. Das Schloss trägt den Titel “schönstes Damenschloss Sachsens” – und wenn es von innen auch nur ansatzweise so schön ist, wie von außen, dann kann das ja nur der Wahrheit entsprechen, oder?

Wir sind dann der Mühlstraße entlang bis zum Wallgraben geschlendert und haben uns an den wunderschönen Spiegelungen des Wassers erfreut. Die letzten Sonnenstrahlen und die Seerosen haben sich hochgeschaukelt und es herrschte eine wahrhaft romantische Stimmung. Über die breite Straße sind wir dann wieder in Richtung Schloss zurück spaziert und sind dabei noch an der evangelischen Stadtkirche St. Peter und Paul vorbeigekommen

Delitzsch hat mit Sicherheit noch einiges mehr zu bieten, doch sollte man daran denken, dass montags vielerorts Ruhetag ist. Bei unserem Spaziergang sind wir auch am Genossenschaftsmuseum vorbeigekommen, das sicher auch einen Besuch wert ist. Bei der Recherche habe ich dann erfahren, dass die Genossenschaftsidee 2016 sogar in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. 

So kommst du nach Delitzsch von Leipzig aus

Mit den Öffis gibt es eine effiziente Anbindung: Gut alle zwei Stunden geht die S2 direkt von Leipzig nach Delitzsch und die Fahrt dauert nur 18 Minuten. Alles andere ist mit den Öffis nicht sinnvoll, denn du müsstest zunächst zum Flughafen fahren. Das würde dann mehr als 1,5 Stunden an Zeit kosten.

Mit dem Auto gelangst du über die B184 in 30 Minuten gemütlich nach Delitzsch. Wir haben das Auto am Parkplatz beim Schloss abgestellt und sind von dort aus in die Innenstadt geschlendert.

Tipps für Tagesausflüge rund um Leipzig

  • Unterwegs mit den Öffis: Wer sich kein Mietauto für einen Tag zulegen möchte, der sollte sich auf jeden Fall die Leipzig Regio Card zulegen. 18 € kostet die Tageskarte und beinhaltet die Nutzung der Öffis und Rabatte für viele Einrichtungen wie Museen in der Region. Die Karte kannst du entweder online bestellen oder vor Ort z.B. in Leipzig in der Tourist-Information abholen.
  • Unterwegs mit dem Auto: Da wir das meiste aus dem Tag herausholen wollten, haben wir uns kurzfristig für ein Mietauto entschieden. Das war zwar etwas teurer, aber so konnten wir alle drei Ausflugsziele an nur einem einzigen Tag ansteuern und kennenlernen.
  • Reiseführer: Weitere spannende Ausflugsziele in der Region rund um Leipzig findest du in einer meiner Lieblingsreiseführerreihen. 52 kleine und große Eskapaden in und um Halle und Leipzig – große Empfehlung!
  • Mehr Infos über die Region Leipzig findest du auch hier.

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Grüß dich, ich bin Viki!

Hier auf meinem Blog Chronic Wanderlust berichte ich von meinen beiden großen Leidenschaften: dem Reisen und dem Tauchen – und das schon seit 2013.

Meist bin ich gut die Hälfte des Jahres unterwegs, um außergewöhnliche Unterwasserabenteuer zu erleben, Roadtrips durch mir unbekannte Länder zu unternehmen oder meine Heimat Österreich zu erkunden.

Als ausgebildeter Divemaster, passionierte Unterwasser- & Reisefotografin, Enthusiastin für Roadtrips und Individualreisen, sammle ich einzigartige Augenblicke auf der ganzen Welt. 

Ich glaube nicht, dass schwere Fälle von Fernweh – auch chronisches Fernweh (= Chronic Wanderlust) genannt – geheilt, sondern nur behandelt werden können. Auf diesem Blog will dir zeigen, wie das am besten zu verwirklichen ist.

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