Draupaddelweg: Mit dem Kanu durch Kärnten

Kärnten Paddeln Drau
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Schön langsam haben Beatrice und ich den Dreh raus. Immer seltener fahren wir in Schlangenlinien und unser Kurs wird immer gradliniger. Mehr und mehr können wir die wunderschöne Umgebung um uns herum aufnehmen und genießen. Die Drau ist trüb, ihr grau-grünes Band windet sich durchs noch grüne Tal und die Berggipfel lachen verheißungsvoll auf uns herab. Immer wieder sehen wir Radfahrer am Ufer oder neugierige Passanten, die uns von den Brücken aus zuwinken.

Beatrice sitzt vorne und gibt das Tempo an, während ich am hinteren Ende des Kanus sitze und für die Richtung zuständig bin. Und obwohl wir noch nie gemeinsam in einem Kanu gepaddelt sind, wird aus dem anfänglichen Slalomlauf bald eine gemütliche Abfahrt. Immer weniger kommunizieren wir über unsere Position in der Drau. Meist sind wir einfach ganz still und die Paddelbewegungen sind neben dem stillen Fließen des Flusses die einzigen Geräusche, die wir wahrnehmen.

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Unsere Arme gewöhnen sich an die zunächst ungewohnten Bewegungsabläufe und es wird eine Routine daraus. Fast schon meditativ ist das Einstechen des Paddels im kühlen Wasser. Ich bemerke wie ich mit jedem Armzug ruhiger werde – hätte mir jemand vor der Reise gesagt, dass das Paddeln eher entspannend als anstrengend ist, ich hätte wohl den Kopf geschüttelt und demjenigen kein Wort geglaubt. Entschleunigen trifft es wohl ganz gut.

 

Und als ich gerade gedankenverloren meinen Blick durch die Landschaft streifen lasse, bleiben meine Augen an einem Punkt am nahen Ufer hängen. Etwas geschieht dort und ich erkenne zunächst nur harte, rasche Bewegungen. Als wir ein wenig näher kommen, gibt sich ein Hirsch mit prächtigem Geweih zu erkennen, der wohl vom Feld die Böschung hinunter zum Wasser gestürzt ist und sich in den Ästen verfangen hat. Er wirkt sehr hilflos und kämpft gegen das Grünzeug an, das sich mit seinem Geweih verknotet hat. Beatrice und ich denken schon laut nach, wie wir dem Tier helfen könnten. Aber in die Nähe des Geweihs eines unruhigen Hirschs möchte ich ehrlich gesagt nicht kommen. Als hätte der Hirsch unser Gespräch aus der Ferne verstanden, zieht er noch einmal heftig, kann sich befreien und läuft davon. Beatrice und ich sehen uns an und denken wohl gleichzeitig wie bizarr das gerade war.

Danach legen wir an einem kleinen Plätzchen an, um unsere Beine zu strecken und ein bisschen Proviant zu naschen. Die Drau Oase ist der perfekte Ort um ein kleines Picknick zu genießen und ein paar Runden auf der Schaukel zu schwingen, bevor es wieder aufs Wasser geht.

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Infos zum Draupaddelweg

Ganz egal, ob ihr erfahrene Kanupaddler oder sogar Standup Paddle Boarder oder Neulinge seid, der Drau Paddel Weg eignet sich für so gut wie jeden. Da das Wasser meist gemächlich vor sich hin fließt und keine gefährlichen Stromschnellen vorhanden sind, ist es ideal, wenn man dem Paddeln eine erste Chance geben möchte

Das Konzept des Drau Paddelwegs finde ich genial und super gelungen. Man leiht sich Kanu, SUP oder Kajak aus und kann auch gleich einen Shuttle vereinbaren. Nach einer kurzen Einführung geht es auch schon aufs Wasser. Die Anbieter helfen einem natürlich auch bei der Planung der Touren und der damit verbundenen Logistik.

Das Projekt Draupaddelweg soll in den kommenden Jahren komplett ausgebaut sein, wobei man dann über 320 Flusskilometer von Lienz in Osttirol bis nach Pettau (Ptuj) in Slowenien paddeln kann.

Die ersten drei Tagesetappen sind schon bereit und können seit diesem Jahr erlebt und bepaddelt werden. Aber auch wenn ihr keine ganzen Tagesetappen paddelt wollt, bieten sich wunderschöne Teilabschnitte optimal an. Wir sind auf unserer Reise durch Kärnten von Oberdrauburg mit Stopp an der Drauoase weiter bis nach Berg im Drautal gepaddelt und an einem späteren Tag noch zusätzlich von Sachsenburg bis nach Spittal.

Welche Aktivitäten bieten sich in der Region noch an?

Der nahegelegene Weißensee eignet sich optimal für einen kurzen – oder auch längeren – Besuch. Ganz egal, ob es eine entspannte, ausgiebige Spazierrunde um den See ist oder eine Wanderung in die umliegenden Berge, es ist ein Ort zum Wohlfühlen, Zurückschalten und Genießen.

Schon einmal eMountainbiken probiert? Nachdem ich meine Vorurteile dem E-Bike gegenüber abgelegt habe und tatsächlich jede Menge Spaß hatte, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es dem einen oder anderen von euch genauso gehen würde. In Kärnten gibt es übrigens ein gutes Netz an Verleih- und Steckdosenstationen.

Tipp: Daniel war ebenso entlang der Drau unterwegs – allerdings mit dem Fahrrad. Seinen Bericht über den Drauradweg findest du auf seinem Fernwehblog.

Kärnten ist ja das seenreichste Bundesland Österreichs und bietet Tauchern zu fast jeder Jahreszeit spannende und vor allem abwechslungsreiche Tauchplätze. Sei es nun Aale im Afritzer See zu beobachten, Hechte und Welse im Millstätter See zu bestaunen oder aber im Winter dem Eintauchen am Weißensee nachzugehen und mal ganz was anderes auszuprobieren.

 

Wo sind denn deine Lieblingsspots zum Kajaken und für SUP? Verrate sie mir doch in den Kommentaren, ich bin wie immer neugierig!

 

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Kayaken in Kärnten Drau Paddelweg

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Grüß dich, ich bin Viki!

Hier auf meinem Blog Chronic Wanderlust berichte ich von meinen beiden großen Leidenschaften: dem Reisen und dem Tauchen – und das schon seit 2013.

Meist bin ich gut die Hälfte des Jahres unterwegs, um außergewöhnliche Unterwasserabenteuer zu erleben, Roadtrips durch mir unbekannte Länder zu unternehmen oder meine Heimat Österreich zu erkunden.

Als ausgebildeter Divemaster, passionierte Unterwasser- & Reisefotografin, Enthusiastin für Roadtrips und Individualreisen, sammle ich einzigartige Augenblicke auf der ganzen Welt. 

Ich glaube nicht, dass schwere Fälle von Fernweh – auch chronisches Fernweh (= Chronic Wanderlust) genannt – geheilt, sondern nur behandelt werden können. Auf diesem Blog will dir zeigen, wie das am besten zu verwirklichen ist.

Neugierig darauf, mich besser kennenzulernen?