San Andrés Reisetipps – ein Paradies für Taucher mit Tücken

San Andres Kolumbien
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San Andrés Reisetipps – ein Paradies für Taucher mit Tücken

Zwei Stunden von Bogotá, auf der Höhe von Nicaragua gibt es ein kleines Paradies – das hatten mir zumindest viieele Kolumbianer und die Google Bildersuche versprochen. Es ist ein Paradies für Taucher, aber der Rest der Insel hat mich wirklich nicht beeindruckt und sogar nachdenklich gestimmt.

Mit Viva Colombia bin ich gegen 23:00 Uhr in San Andrés gelandet – eine Fluglinie, die RyanAir um Längen schlägt, leider nicht im positiven Sinne – mehr dazu aber ein andermal. Mein Hostel lag keine 1.3 km vom Flughafen entfernt also dachte ich gar nicht daran mir ein Taxi zu nehmen. Hätte ich wohl besser doch. Denn auf halbem Weg wurde ich von einem Polizisten aufgehalten. Er fragte mich aus was ich zu dieser Zeit hier alleine tun würde. Ich sagte ihm, dass ich einfach am Weg zu meinem Hostel sei. Er schüttelte nur den Kopf. Danach kam eine belehrende kurze Rede über die Sicherheit auf der Insel. Ouch! Er war aber zum Glück so hilfreich und funkte Kollegen an, die mich dann auf einem Moped (ohne Helm) zum Hostel brachten. Der Besitzer des Hostels hatte sich auch schon Sorgen gemacht. Kein guter Start für San Andrés und mich.

San Andres

Sicherheit

Ich habe mich ausführlich mit dem Besitzer des Hostels unterhalten und dabei so einige interessante Dinge erfahren:

  • die Insel ist überbevölkert
  • es gibt zu wenig Arbeit
  • obwohl man für San Andrés quasi eine Eintrittskarte kaufen muss, haben die Einwohner nicht das Gefühl, dass von den 104692 Pesos (ca. 35€) pro Person irgendwas ankommt.
  • es gibt momentan jede Menge Überfälle, auch mit Messer – ein paar aus meinem Hostel sind nur zum Supermarkt gegangen, der keine 500m weit weg liegt und wurden am Weg überfallen. Rucksack mit Kameras und Geld einfach weg (zum Glück hatten sie die Pässe im Hostel). Gleichzeitig berichtete mir der Besitzer des Hostels, dass im Zentrum vermehrt Handys gestohlen wurden. Und dass bei seinem Onkel eingebrochen wurde und er so verletzt wurde, dass er ins Krankenhaus musste
  • es empfiehlt sich nicht Wertgegenstände mitzunehmen – Kamera, Handy, …
  • Die Carrera 8 ist eine der gefährlichsten Straßen auf der Insel und führt durch die beiden gefährlichsten Barrios – unbedingt meiden

Was kann man auf San Andrés machen

TAUCHEN! TAUCHEN! TAUCHEN! Genau das war mein Ziel, denn ich habe vier ganze Tage auf der Insel verbracht und bin an dreien tauchen gegangen. Ich war mit den Herrschaften von Blue Dive Life unterwegs und hatte jede Menge Spaß! Das Equipment passt, die Guides machen tolle Briefings, die Tauchplatzerl sind nicht weit weg und sowieso alles passiert mit einem Lächeln! Außerdem ist das Tauchen hier wirklich, wirklich billig! Für drei Tage inkl. Equipment habe ich 180€ gesamt gezahlt. So günstig und schön war es noch kaum wo anders.

Wenn du nicht tauchst und auch kein Strandmensch bist, weiß ich nicht ob San Andrés die richtige Destination für dich ist. Mir war am letzten Tag eigentlich schon langweilig, und habe mich mit einem Moped zwangsbeschäftigt.

Mit dem Moped die Insel erkunden

Ich habe mir in meinem Hostel für 70000 Pesos (ca. 23€) ein Moped für meinen letzten Tag ausgeborgt, damit ich die Insel ein wenig erkunden kann. Wieder wurde mir das Thema Sicherheit vor Augen geführt: der Hostelbesitzer riet mir ab, meinen Rucksack zu nehmen und empfahl mir die Sachen einzeln und in kleinen Sackerl im Staufach des Mopeds unterzubringen – denn auch auf den Mopeds wird viel gestohlen. Und auch die Mopeds werden gerne gestohlen, also immer absperren.

Wenn man nicht stehen bleibt, hat man die Insel in ca. einer Stunde umrundet. Vieles ist nicht sehenswert, aber ich kann dir zu folgenden Dingen und Aktivitäten raten:

Ecofiwi – Mangroven Wald: ein netter Abstecher in einen ruhigen Mangrovenwald. Ein Holzpfad führt durch die Schatten der hohen Bäume und man kann immer wieder Vögel beobachten. Es gibt auch zwei Aussichtsplattformen, wo sich der Wald lichtet.

San Andres EcoFiwi
Bananenstauden!

San Andres Ecofiwi Mangroven

Rocky Cay Strand: auch wenn ich kein Strandmensch bin, bin ich hier kurz stehengeblieben um mir die Füße zu vertreten. Wenn man im Aqua Beach Club etwas trinkt oder isst, zahlt man fürs Parken auch nichts. Der Strand ist recht schmal, aber doch schön. Ein wenig weiter draußen kann man die kleine Insel Rocky Cay entdecken, dorthin kann man zu Fuß durchs teilweise brusttiefe Wasser waten. Achtung: es gibt hier viele Verkäufer, die einem alles mögliche andrehen wollen – und die können ganz schön nervig sein!

Sound Bay Beach: weniger Leute als am Rocky Cay Strand, aber nicht weniger schön.

San Andres Sound Bay

Dinge, die du nicht anschauen musst:

  • Cocos Haus
  • Salto Morgas
  • Hoyo Soplador (ein kleine Geysir – eigentlich mehr ein Loch im Boden)

Es gibt um San Andrés herum einige Inseln, die du besuchen kannst, wenn du ein Sonnenanbeter bist. Am Besten du fragst in deiner Unterkunft nach wie du am besten auf die einzelnen Inseln kommst – es gibt auch Packages, die sind aber eher teuer.

Essen auf San Andrés

Fisch, Fisch, Fisch!

Donde Francesca: das Restaurant liegt Strand der Sound Bay, auf der Terrasse im Schatten kann man ganz entspannt speisen. Bei Donde Francesca habe ich die wahrscheinlich besten Schrimps meines Lebens gegessen. Dazu gab es Fruto de Pan, eine kartoffelähnliche Sorte, die hier auf der Insel wächst – schmeckt großartig. Zusätzlich gab es noch Cocosreis – yummmm! Unbedingt probieren!

Aqua Beach Club: hier hab ich ausgezeichnetes Ceviche gespeist – leider sind die Portionen eher mager, aber für einen Snack reicht es.

Peru Wok: auch hier habe ich Ceviche gegessen, es war zwar nicht so gut wie im Aqua Beach Club, dafür aber mit Mango und Avocado! Auch Peru Wok hat eine Terrasse mit Blick aufs endlose Meer, man kann auch die Insel Johnny Cay von hieraus sehen.

Bread Fruit: gemütliches kleine Bäckerei, die frische Säfte und verschiedene Frühstückkombos anbietet.

San Andres Donde Francesca
Shrimps mit Cocosreis – Donde Francesca

Unterkunft auf San Andrés

Ich habe mich für das Karibbik Haus Hostel entschieden, da es nicht komplett im Zentrum liegt, man jedoch zu Fuß in 10-15 Minuten dort ist. Hier ein paar Infos

  • Schlafsaal für sechs Leute mit Klimaanlage kostet ca. 21€
  • Leider keine Steckdosen in den oberen Betten, dafür aber Steckleisten bei den unteren Betten
  • große Schließfächer gibt es auch (leider nicht in den Schlafsälen)
  • Klos und Duschen sind getrennt
  • WLAN funktioniert
  • Küche ist gut ausgestattet
  • Terrasse mit Hängematte und Meerblick
  • Wohnzimmer mit Fernseher, Bücherecke und gemütlichen Sofas
  • Das ganze Hostel ist super sauber
  • Und die Angestellten helfen gerne weiter.

Weitere Infos zu San Andrés

  • Wie schon erwähnt, wirst du auf San Andrés nicht viel finden, wenn du nicht tauchst und dich nicht auf den Strand legst.
  • Am Abreiseflughafen musst du eine Touristenkarte aka Eintrittskarte für die Insel kaufen – direkt am Gate bei deiner Fluglinie. Diese kostet 104692 Pesos (ca. 35€).
  • Man darf pro Jahr nur 4 Monate auf der Insel bleiben – wer länger bleibt, darf nie wieder auf die Insel.
  • Bringe unbedingt Sonnencreme mit, denn die Sonne hier ist unerbärmlich stark.
  • Bedenke die Sicherheitslage und begieb dich nicht in der Nacht oder auch am Tag auf irgendwelche Erkundungstouren. Frag im Hostel nach, welche Gebiete relativ sicher sind und welche Einschränken du treffen musst.
  • Mit dem Wasser beim Duschen und Abwaschen sparsam umgehen, die Kosten für die Aufbereitung sind hier enorm.
  • Das Trinkwasser ist übrigens nicht trinkbar 😉
  • Hier hab ich dir noch zusammengschrieben wieviel ich für 4 Tage auf San Andrés ausgegeben habe.

Fazit zu San Andrés

Die Insel an sich ist nicht sehenswert, das Tauchen hingegen ist wundervoll, spektakulär und einfach. Wer nur zum Relaxen kommen möchte, kann dies auch an der Festlandküste Kolumbiens tun.

Da der hohe Unsicherheitsfaktor für mich eine große Rolle spielt, wird sich weisen, ob ich wieder nach San Andrés fliege, oder das nächste Mal auf die nächstgelegene Insel Providencia ausweiche.

Was mich definitiv gestört hat, war dass ich immer angesprochen wurde und es immer wieder versucht wurde mir Dinge zu verkaufen.

Viele der Häuser sind ziemlich heruntergekommen und viele Grundstücke mit Müll überhäuft. Leider.

Tauchen: ja – Rest der Insel: eher nicht.

So findest du dich zurecht

Also, vergiss die Sonnencreme nicht! 😉

Keep on travelling

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Grüß dich, ich bin Viki!

Hier auf meinem Blog Chronic Wanderlust berichte ich von meinen beiden großen Leidenschaften: dem Reisen und dem Tauchen – und das schon seit 2013.

Meist bin ich gut die Hälfte des Jahres unterwegs, um außergewöhnliche Unterwasserabenteuer zu erleben, Roadtrips durch mir unbekannte Länder zu unternehmen oder meine Heimat Österreich zu erkunden.

Als ausgebildeter Divemaster, passionierte Unterwasser- & Reisefotografin, Enthusiastin für Roadtrips und Individualreisen, sammle ich einzigartige Augenblicke auf der ganzen Welt. 

Ich glaube nicht, dass schwere Fälle von Fernweh – auch chronisches Fernweh (= Chronic Wanderlust) genannt – geheilt, sondern nur behandelt werden können. Auf diesem Blog will dir zeigen, wie das am besten zu verwirklichen ist.

Neugierig darauf, mich besser kennenzulernen?