Ein Liebesbrief an Bücher

Love letter books
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Liebe zusammengeklebte, bedruckte Papierbögen.

du warst mein ganzes Leben lang mein ständiger Begleiter. Ich kann mich nicht an eine Zeit erinnern, in der ich nicht mindestens zwei Bücher auf einmal gelesen habe oder sie mir von jemandem vorlesen lassen habe.

Gerade jetzt in diesen Zeiten, in denen einzig die Ungewissheit sicher ist, wende ich mich an dich, damit du mich fortbringst. Du hast mich immer wie meine Oma aufgenommen, mich umarmt, mir Ratschläge gegeben, mich getröstet und mich für eine Weile alles vergessen lassen.

Wenn ich die erste Seite umblättere beginnt die Grenze zwischen Realität und Fiktion zu verschwimmen. Und lässt mich nicht mehr los, lange nachdem die letzte Seite gelesen ist.

Ich liebe es, wie du mich an Magie, Schlösser, Märchen, Mythen und Hoffnung glauben lässt. Wie es dir gelingt, eine scheinbar langweilige Zugfahrt in ein Abenteuer zu verwandeln, von dem ich wünschte, es würde nie enden? Wie kannst du so viel Macht über mich haben, besonders lange nach Mitternacht, wenn ich eigentlich schon längst schlafen sollte?

Liebesbrief Bücher

In den vergangenen sechs Wochen hast du dich wieder als würdig erwiesen und meine Tage verschönert. Du hast ein Lächeln auf mein Gesicht gezaubert und mir auch Tränen ins Gesicht gezaubert – aber auf eine gewollte Art und Weise, nicht wie es die Realität in dieser Woche immer wieder tut.

Wenn mich jemand nach meinem perfekten Sonntag fragt, denke ich entweder an Reisen, Tauchen oder an dich, liebe Bücher. Ich sitze in meinem Ohrensessel vor meinem Bücherregal, auf das ich stundenlang schauen könnte, mit einer Kanne Tee und einem Buch, das mir Teile der Welt zeigt, die ich unbedingt sehen möchte.

Eines, liebe Bücher, musst du mir noch erklären: Warum ziehen deine letzten Seiten immer vorbei wie Autos auf der Autobahn? Bin nur ich es, die am Ende eines guten Buches ihr Lesetempo verlangsamt, um mehr Zeit mit dem Lesen zu verbringen und es zu genießen?

Ich danke dir für die Buchstaben, die Wörter bilden, die Sätze bilden, die Absätze bilden, die Kapitel bilden, die Bücher bilden. Die Geschichten formen. Danke für deine Gesellschaft und deine Liebe, schick mir weiterhin die Guten, pass auf dich auf.

 

ps. Lieblingsbücher, die ich während des Lockdowns gelesen habe:

Der Salzpfad von Raynor Winn
Ein Teelöffel Land und Meer von Dina Nayeri
➤ Into the Planet von Jill Heinerth⁣
➤ Backpacking in Pakistan von Anne Steinbach & Clemens Sehi
➤ Sowjetistan von Erika Fatland

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Viktoria Urbanek Blogger

Wer schreibt hier?

Ich bin Viki und auf meinem Blog teile ich meine Leidenschaft fürs Reisen und Tauchen.

Ich glaube nicht, dass schwere Fälle von Fernweh – auch chronisches Fernweh (= Chronic Wanderlust) genannt – geheilt, sondern nur behandelt werden können. Auf diesem Blog will dir zeigen, wie das am besten zu verwirklichen ist.

Neugierig darauf, mich besser kennenzulernen? Hier erfährst du mehr über mich.

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